Sicherheitsbedenken

New York schließt Gefängnis, in dem Jeffrey Epstein starb

Lesedauer: 2 Minuten
Metropolitan Correctional Center (2019) Foto: Jeenah Moon/ REUTERS

Vor zwei Jahren wurde Jeffrey Epstein tot in seiner Zelle entdeckt – es war nicht der erste Zwischenfall im Metropolitan Correctional Center in Manhattan. Nun wird das Gefängnis stillgelegt.

Derzeit sitzen 233 Menschen im Metropolitan Correctional Center (MCC NY) in Manhattan ein. Dabei hätte das Gefängnis in New York City theoretisch Platz für rund 600 Gefangene. Allerdings gibt es seit Jahren erhebliche Bedenken rund um die Standards in der Einrichtung. Daher wurde die Belegung zunächst reduziert – und nun schließt das Gefängnis vorerst komplett.

Wie die US-Regierung am Donnerstag (Ortszeit) bekannt gab, sollen zunächst die Sicherheitsprobleme und Infrastrukturmängel analysiert werden. Die meisten der Inhaftierten werden nach Angaben der Nachrichtenagentur AP in einem Gefängnis im Stadtteil Brooklyn untergebracht. Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Vize-Generalstaatsanwältin der USA, Lisa Monaco, vor Ort ein Bild gemacht.

Neben Sicherheitsbedenken gab es auch immer wieder Klagen über die Infrastruktur der Einrichtung. Von Ungeziefer über kaputte Sanitäranlagen bis zu chronischer Personalnot war die Rede.

»Um die Probleme im MCC NY schnell und effizient angehen zu können, haben wir uns entschlossen, das Gefängnis zu schließen. Dies geschieht zumindest temporär, bis diese Probleme behoben sind«, hieß es in einer Mitteilung des Justizministeriums. Es gibt allerdings auch Experten, die vor einer permanenten Schließung ausgehen.

Viele Fragen zum Tod von Jeffrey Epstein

Nach dem Suizid des wegen zahlreicher Sexualdelikte angeklagten Jeffrey Epstein in seiner Zelle im August 2019 hatte der damalige Justizminister William Barr »zahlreiche Unregelmäßigkeiten« in der Einrichtung beklagt und die Geschäftsführung der US-Bundesgefängnisbehörde ausgetauscht.

Berichten zufolge hatten die beiden Wärter, die den Multimillionär beaufsichtigen sollten, in dessen Todesnacht im Dienst geschlafen. Statt wie vorgeschrieben alle 30 Minuten nach dem Inhaftierten zu schauen, seien die beiden Beamten eingeschlafen und hätten Epsteins Zustand für rund drei Stunden nicht kontrolliert. Um ihr Versäumnis zu verschleiern, sollen sie ihren Arbeitsbericht gefälscht haben.

Die Staatsanwaltschaft in New York warf Epstein vor, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift. Zuletzt wurde berichtet, dass der Missbrauch schon 1985 begonnen haben soll. 

jok/AP

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