Heftige Debatte hinter verschlossenen Türen in der Unions-Fraktion!
In der Fraktionssitzung am Dienstag wetterte CDU-Rebell Klaus-Peter Willsch (62) in rüpelhaftem Ton gegen die Grünen, nannte sie „vaterlandslose Gesellen“, wie mehrere Fraktionsmitglieder BILD berichteten.
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Viele Fraktionsmitglieder empfanden die Einlassungen – und besonders diese Formulierung – als unpassend, berichtet ein Teilnehmer. Bei dem Wortbeitrag sei ein Raunen durch den Raum gegangen.
Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz (67) nahm die Grünen in Schutz. Er sprang für den potenziellen Koalitionspartner in die Bresche und zeigte dem Abgeordneten, der als Rebell der CDU gilt, die Grenzen auf. Höflich im Ton, aber bestimmt in der Sache hätte der Fraktionsvorsitzende ihn gerügt, eine angemessene Wortwahl angemahnt.
Sinngemäß sagte Merz, dass die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Grünen wichtig sei. ABER: Wir müssen klar sein in der Sprache, nicht rhetorisch überziehen. Die Botschaft: So äußern wir uns nicht.
Merz habe für seine Stellungnahme deutlichen Applaus geerntet, berichten CDU/CSU-Politiker. „Willsch wurde von Merz zurechtgestutzt“, kommentiert jemand.
Interessant: Die Positionierung von Merz kann auch als Antwort auf den aktuellen Richtungsstreit in der CDU um die Sprache interpretiert werden.
Während sich ein Teil der Konservativen wünscht, dass pointierter kommuniziert und insbesondere gegenüber den Grünen klare Kante gezeigt wird, mahnen andere vor zu scharfer, populistischer Sprache.
Merz hat jetzt deutlich gemacht, wo für ihn die rote Linie verläuft.