Eine 40-köpfige Mordkommission ermittelt: Bei den Vergiftungen an der TU Darmstadt könnte es sich um einen Mordversuch gehandelt haben.
Im Fall eines mutmaßlichen Giftanschlags an der Technischen Universität Darmstadt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes. Die Polizei richtete eine 40-köpfige Mordkommission mit dem Namen »Licht« ein, wie sie mitteilte. »Die Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren und die Polizei tut alles, um zeitnah den oder die Verursacher zu ermitteln.«
Am Montag waren nach Angaben der Polizei bei sieben Menschen »schwere gesundheitliche Probleme bis hin zu Vergiftungserscheinungen« aufgetreten. Die Betroffenen hatten nach Angaben eines Polizeisprechers zuvor im Gebäude L201 auf dem Campus etwas gegessen oder getrunken. Das Hessische Landeskriminalamt habe in sichergestellten Lebensmitteln Stoffe festgestellt, die zu den Vergiftungserscheinungen geführt haben könnten, hieß es nun von der Polizei.
»Erschüttert angesichts der offensichtlichen Straftat«
Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Milchpackungen und Wasserbehälter in dem Gebäude zwischen Freitag und Montag mit dem schädlichen Stoff versetzt wurden. Nach derzeitigen Erkenntnissen liege einen Tag nach den Vorfällen keine akute Gefährdung mehr vor, teilten die Ermittler mit. Die Polizei riet dennoch dazu, nur Lebensmittel zu konsumieren, die jederzeit unter Aufsicht aufbewahrt wurden.
Die TU hatte zuvor bereits von einem »Giftanschlag« gesprochen. »Wir sind erschüttert angesichts der offensichtlichen Straftat, die sich an unserer Universität ereignet hat«, teilte die Präsidentin der Hochschule, Tanja Brühl, mit.
bbr/dpa/AFP