Die Linke-Abgeordnete Ezgi Güyildar will zudem wissen, warum der 20-Jährige stattdessen in Deutschland studiert. Melnyk: „Kümmert Euch um Euren Linken-Dreck.“
Der Streit zwischen der Linke-Abgeordneten Ezgi Güyildar und dem scheidenden Botschafter der Ukraine, Andrij Melnyk, eskaliert. Die Linke-Politikerin hatte bei Twitter gefragt: „Wieso studiert der Sohn von Melynk eigentlich in Berlin und kämpft nicht für sein Land in Ukraine und unsere Freiheit?“ Zuvor hatte Melnyk in einem Interview gesagt, er werde womöglich vorerst ohne seine Familie in seine Heimat zurückkehren: „Wir überlegen noch, ob ich zunächst alleine fahre“, sagte Melnyk dem Spiegel. Seine Frau Switlana Melnyk sagte dazu: „Wir haben einen 20-jährigen Sohn, der hier studiert, und eine 11-jährige Tochter, die in Berlin in die sechste Klasse geht.“
Die Frage von Güyildar erzürnt Melnyk. Er schreibt bei Twitter an sie, Janine Wissler, Martin Schirdewan und die Linke allgemein gerichtet: „Wie tief kann diese proputinsche, stalinistische, menschenverachtende, herzlose, grässliche Partei moralisch noch sinken? Viel Glück bei der morgigen Landtagswahl in Niedersachsen, Ihr Gewissenlose. Kümmert Euch um Euren Linken-Dreck.“
Der Tweet der Linke-Politikerin wird nun kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite gibt es viel Zustimmung für Melnyks Empörung. So schreibt ein User:„ Damit hat die Linke für mich jegliche Legitimation verloren. Der Tweet ist einfach nur unter aller Sau.“ Auf der anderen Seite bekommt der Tweet aber auch viel Zustimmung und tausendfache Likes aus linken Kreisen.
So heißt es unter anderem: „Es geht nicht darum, Kinder in den Krieg schicken zu wollen, sondern um den Umstand, dass die lohnabhängige Bevölkerung an die Front gezwungen wird, während die Kinder der Elite davon ausgenommen sind.“
„Kriegsdienstverweigerung ist übrigens Menschenrecht“
Auch Güylidar äußert sich in einem weiteren Tweet und schreibt, dass sie „natürlich“ wolle, dass „kein Kind in den Krieg“ zieht. Und weiter: „Kriegsdienstverweigerung ist übrigens Menschenrecht! Gilt für Ukrainer und sogar auch für Russen. Wer diese Menschen als ‚feige‘ bezeichnet, kann gerne kämpfen gehen, anstatt als Internetrambo unterwegs zu sein.“
Und ein User fragt Melnyk direkt: „Beantworten Sie doch einfach die Frage? Ich stelle sie noch konkreter: Ist Ihr Sohn zu feige,um an die Front zu gehen? Sie betteln doch ständig darum,dass wir weiter eskalieren sollen, Banderaverehrer! Sterben sollen wohl die anderen, Banderaverehrer?“
Auch der Spiegel wollte von Melnyk wissen, ob sein Sohn nicht seinen Wehrdienst in der Ukraine ableisten müsse. Melnyks Antwort: „Derzeit nicht, aber das kann sich ändern. Zurzeit sind Studenten in der Ukraine ausgenommen von der Mobilmachung.“