„Elon Musk ist ein Arschloch!“

Linke Gewalttäter sagen Tesla den Kampf an und drohen mit Anschlagswelle auf E-Autos

15.02.2024
Lesedauer: 5 Minuten
Linke Gewalttäter sagen Tesla den Kampf an und drohen mit Anschlagswelle auf E-Autos Bildquelle: FOCUS online/Wochit

Nach Brandanschlägen auf Tesla-Autos und -Ladestationen in Berlin ermittelt die Polizei wegen „linkspolitisch motivierter“ Straftaten. Hintergrund ist ein Bekennerschreiben, in dem die Täter die Szene knallhart auffordern: „Teslas überall in Flammen aufgehen lassen!“

Vor kurzem hatte die Berliner Polizei mit zwei Delikten zu tun, die eigentlich in die Kategorie „hauptstädtische Folklore“ fallen. Denn solch wahnwitzige Straftaten sind in der Metropole an der Tagesordnung.

Am 7. Februar fackelten Unbekannte in Rummelsburg, einem Ortsteil im Bezirk Lichtenberg, zwei Autos ab. Kurz vor 2 Uhr hatten die feigen Zündler zugeschlagen, die Feuerwehr konnte „ein vollständiges Ausbrennen“ der beiden Fahrzeuge nicht verhindern, hieß es später im Polizeibericht.

Nur einen Tag später gingen in der Vulkanstraße, ebenfalls in Lichtenberg, zwei Ladesäulen für Elektroautos in Flammen auf. Der Vorfall erschien der Polizei so gewöhnlich, dass er nicht mal eine Pressemeldung wert war.

Brandanschläge auf Teslas in Berlin – Staatsschutz ermittelt

Heute fällt die Einschätzung ganz anders aus.

Auf Anfrage von FOCUS online bestätigte eine Sprecherin der Polizei, dass man bei „den vorliegenden Straftaten von einer linkspolitisch motivierten Tat“ ausgeht. Entsprechende Ermittlungen würden beim „Polizeilichen Staatsschutz im Landeskriminalamt Berlin geführt“.

Hintergrund der veränderten Sichtweise der Strafverfolger:

Auf der Internet-Seite „indymedia“, die unter anderem gewaltbereiten Linksextremisten als Plattform dient, erschien am Nachmittag des 8. Februar 2024 ein anonymes Bekennerschreiben. Darin outeten sich die Verfasser als stolze Urheber der beiden Brandanschläge und erklärten: „Wir denken, dass Tesla ein ideales Ziel für unsere Angriffe ist.“

Linkes Bekennerschreiben: „Elon Musk ist ein Arschloch!“

Fünf Gründe zählen die linken Gewalttäter auf.

  • „Mehrere Armeen nutzen Teslas Starlink-Satellitensystem in ihren Kriegen. Auch Israel in Gaza. Auch die Ukraine.“ Teslas Starlink-Infrastruktur sei „ein wichtiger militärischer Akteur“. Die logische Konsequenz: „Angriffe auf Tesla können überall ein Zeichen sein: gegen jeden Krieg!“
  • Tesla sei ein „Symbol für ‚grünen Kapitalismus‘“, der in Wahrheit „alles andere als grün“ sei. Zitat aus dem Bekennerschreiben: „Die Lithium-Batterien kommen aus giftigen Minen in Chile und verschlingen andere seltene Metalle, was Elend und Zerstörung für die Abbaugebiete bedeutet.“ Fazit der Schreiber: „‘Grüner Kapitalismus‘ steht für Kolonialismus und Landraub!“
  • „Tesla will seine Gigafactory in Grünheide bei Berlin weiter ausbauen. Dagegen wollen wir uns wehren. Wir wollen keine weiteren Teslas auf den Straßen!“, heißt es in dem Text. Die Gigafactory sei für ihre „extremen Ausbeutungsbedingungen“ bekannt. „Zudem verseucht die Fabrik das Grundwasser und verbraucht für ihre Produkte riesige Mengen der ohnehin knappen Ressource.“
  • „Tesla militarisiert unsere Straßen. Ihre Autos sind mit hochauflösenden Kameras ausgestattet.“ Im „Wächtermodus“ würden die Autos „alles und jeden“ filmen. „Achtet darauf, euch bei Aktionen unkenntlich zu machen.“
  • Letzter Grund in der Liste, mit der Angriffe auf den Elektroautobauer gerechtfertigt werden: „Elon Musk ist ein Arschloch!“

Aufruf an Szene: „Teslas überall in Flammen aufgehen lassen!“

Unverhohlen rufen die Linksradikalen zu gewaltsamen Attacken auf Tesla-Autos auf. Es sei „toll“, wenn man die Luft aus Reifen „von dicken Autos“ lasse. „Noch besser: Teslas überall in Flammen aufgehen lassen!“

Schließlich der Aufruf an die Szene: „Ein paar Grillanzünder und der Frühling kann beginnen!“

Aktuell könne die Berliner Polizei „eine erhöhte Gefährdung zum Nachteil der Firma Tesla nicht erkennen“, erklärte die Sprecherin gegenüber FOCUS online. Allerdings waren die jetzigen Feuer-Attacken nicht die ersten Anschläge auf Tesla-Autos.

Im September 2023 hatten Unbekannte – mutmaßlich aus dem linksextremistischen Lager – in Frankfurt am Main 15 Teslas auf einer umzäunten Abstellfläche eines Tesla-Zentrums angezündet. Schaden: mindestens 500.000 Euro. Auch hier ermittelt der Staatsschutz.

Ein ausgebranntes Auto in Berlin. Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

In der deutschen Hauptstadt haben Attacken auf Autos Hochkonjunktur. Ebenfalls auf „indymedia“ hatte Ende Dezember ein anonymer Autor gejubelt, im Jahr 2023 seien in Berlin „die Reifen von über 1000 SUVs geplättet“ worden. „Zum Jahresausklang legten wir vergangene Nacht noch ein Schippchen oben drauf und haben 50 Spritfresser tiefergelegt. Darunter teure SUVs und Porsche.“

In dem Schreiben heißt es, „SUVs und Luxusautos verpesten unsere Atemluft, blockieren unsere Straßen und sind wegen ihrer übermäßigen CO2-Emissionen für Vertreibung und Tod mitverantwortlich.“

Fazit: „Vor diesem Hintergrund finden wir es erfreulich, dass in Berlin 2023 so viele SUVs plattgemacht wurden wie wohl noch nie.“

Linke Klima-Extremisten kündigen „weitere Aktionen“ an

Und der „Straßenkampf“ der linken Klima-Extremisten geht ganz offensichtlich weiter: Am 14. Februar 2024 tauchte bei „indymedia“ ein neues Bekennerschreiben auf.

„In der vergangenen Nacht haben unbekannte AktivistInnen die Luft aus den Reifen von rund 100 SUVs gelassen.“ Und wieder der Verweis auf die „verheerenden Klimaauswirkungen der viel zu großen, zu schweren und zu stark motorisierten Autos“.

Doch auch elektrische Kraftfahrzeuge sind den Tätern ein Dorn im Auge – denn sie „setzen bei der Produktion mehr als doppelt so viele Treibhausgase frei wie herkömmliche Autos“.

Bei ihren Aktionen gehe es auch darum, „ein Umdenken anzuregen. Weg vom Individualverkehr und hin zur Mobilitätswende“. Schließlich die Ankündigung, dass die erste Plattmach-Welle in diesem Jahr nicht die letzte war – sondern nur „der Auftakt weiterer Aktionen dieser Art“.

gös/

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