In der Sendung „Maybrit Illner“ wetterte Weltärztechef Montgomery gegen die Corona-Haltung der FDP. Die Antwort der Partei lässt nicht lange auf sich warten. Vize-Chef Wolfgang Kubicki reagiert mit drastischen Worten.
Wolfgang Kubicki teilt aus. Der FDP-Vize attackiert das Corona-Management in Teilen Süddeutschlands und insbesondere Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) mit drastischen Worten.
Söder stelle seine eigenen Karriereambitionen vor den Schutz der Bevölkerung, sagte Kubicki am Sonntag auf einem FDP-Landesparteitag im schleswig-holsteinischen Neumünster. „Das ist charakterlos und menschlich erbärmlich.“
Kubicki wettert auch gegen Montgomery: „Saddam Hussein der Ärzteschaft“
Vor allem im Süden Deutschlands sei die Pandemie-Lage schwierig, sagte Kubicki. Er verwies auf die im Vergleich niedrigen Impfquoten in Bayern und Sachsen. Hunderte Tote in diesen Ländern seien Fehler politischer Nachlässigkeit.
Kubicki warnte vor einer gesellschaftlichen Spaltung. „Jeder kämpft nur noch für sich.“ Wenn Kommentatoren forderten, ihn aus Talkshows zu verbannen, weil er sich für Grundrechte einsetze, „dann läuft was schief in diesem Land“.
Montgomery über FDP: „Freiheit zu Krankheit und Tod“
Einmal in Fahrt, knöpfte sich Kubicki auch den Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, vor. Wegen dessen Kritik am Verhalten der FDP nannte Kubicki ihn den „Saddam Hussein der Ärzteschaft“.
Montgomery hatte vorige Woche bei Maybrit Illner gesagt: „Ich bin der Hoffnung, dass sich das Freiheits-Gesäusel der FDP, die ja in Wirklichkeit eine Freiheit zu Krankheit und Tod ist, nicht durchsetzt. Sie müssen handeln!“
Kubicki ruft Montgomery an und bittet um Entschuldigung
Kurz nach seinen Worten merkte Kubicki aber, dass er mit seinen Worten zu weit gegangen war. „Er hat mich angerufen und sich entschuldigt“, sagte Montgomery dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Kubicki habe bei dem Vergleich „nicht an den Massenmörder gedacht, sondern nur an dessen Schnurrbart. Dass er sich entschuldigt, hat Stil.“