Aktivisten von Extinction Rebellion haben die Sache mit dem Tempolimit einfach selbst übernommen: Für viele Autofahrer hörten die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht auf.
Klimaschutzaktivisten der Gruppe Extinction Rebellion haben deutschlandweit etwa 250 Verkehrsschilder abmontiert. Dabei handelte es sich um solche Schilder, die an Autobahnen Geschwindigkeitsbegrenzungen aufheben.
Betroffen waren nach Angaben der Aktivisten Schnellstraßen unter anderem in Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg und im Ruhrgebiet.
Aktivist*innen haben heute, zu Beginn der #Verkehrsministerkonferenz, 18 Verkehrsschilder an das #Verkehrsministerium zurückgegeben.
— Extinction Rebellion Berlin (@XRBerlin) March 22, 2023
Die Schilder, welche eine #Geschwindigkeitsbegrenzung aufheben, wurden wie hunderte weitere in den vergangenen Monaten auf Autobahnen abgeschraubt. pic.twitter.com/NDnj9kPuJn
„Wir warten nicht mehr auf Verkehrsminister, die nur für die Autolobby Politik machen, sondern erfüllen den Wunsch der Bevölkerung nun selbst“, sagte eine Sprecherin der Aktivisten.
Florian Zander, Pressesprecher der Aktion, richtete sich an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Warum zwingen Sie uns durch notorisches Nichthandeln, die notwendigen Klimamaßnahmen selber umzusetzen?“ In Zeiten von Klima- und Umweltkrisen gebe es keine Ausreden mehr für unbegrenzte Autobahnen.
Zuletzt hat auch das Umweltbundesamt ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen und Tempo 80 auf Landstraßen gefordert. Damit könne ein Sechstel der notwendigen Minderung klimaschädlicher Treibhausgase im Verkehrssektor erreicht werden. Das FDP-geführte Bundesverkehrsministerium unter Wissing sperrt sich dagegen.
Laut Schätzung des Umweltbundesamts in der vergangenen Woche war der Verkehr im vergangenen Jahr der einzige Sektor, der im Vorjahresvergleich eine Zunahme beim Treibhausgasausstoß verzeichnete und zugleich die laut Klimaschutzgesetz zulässige Emissionsmenge für 2022 überstieg.



