Vom 10. Mai bis zum 21. Mai tobte zwischen militanten Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften ein blutiger Konflikt, bei dem 240 Menschen ums Leben kamen. Seitdem gilt eine Waffenruhe.
Die neusten Entwicklungen
- Erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hamas im Mai haben israelische Kampfflugzeuge wieder militärische Einrichtungen der Palästinenserorganisation im Gazastreifen angegriffen. Die Bombardements in der Nacht auf Mittwoch (16. 6.) seien eine Reaktion auf den Abschuss von Brandballons aus dem Küstenstreifen auf israelisches Gebiet gewesen, teilte die israelische Armee über Twitter mit. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Gaza waren dort mehrere Explosionen zu hören. Verletzt wurde demnach niemand. Bei der Bombardierung von zwei Militärposten der Hamas sei jedoch grosser Schaden entstanden.
- Tausende israelische Nationalisten sind bei einem umstrittenen Flaggenmarsch durch Jerusalem gezogen. 5000 Teilnehmer schwenkten bei der Veranstaltung am Dienstag (15. 6) Israelflaggen. Bei Zusammenstössen mit der Polizei in der Nähe der Jerusalemer Altstadt waren vor dem Marsch 27 Palästinenser verletzt worden, wie der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond mitteilte. Insgesamt 17 Palästinenser wurden bei Konfrontationen mit den Sicherheitskräften festgenommen, wie die «Times of Israel» unter Berufung auf die Polizei mitteilte. Die Route führte auch durch das muslimische Viertel der Jerusalemer Altstadt, was Palästinenser als besondere Provokation empfinden. Als Protest sollen militante Palästinenser Brandballons aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgeschossen haben. Dies führte wiederum dazu, dass die israelische Armee ihren Luftangriff startete.
- Zwei palästinensische Sicherheitskräfte sind in der Nacht zum Donnerstag (10. 6.) im nördlichen Westjordanland von Mitgliedern einer israelischen Spezialeinheit erschossen worden. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa handelt es sich bei den Toten um Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes in der Stadt Jenin. Nabil Abu Rudeineh, Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, warnte vor einer Eskalation der Lage und machte die israelische Regierung für jegliche Auswirkungen verantwortlich. Insgesamt gab es bei dem Vorfall drei Tote. Von israelischer Seite war zunächst keine offizielle Reaktion zu erhalten. Aus Sicherheitskreisen verlautete, die Spezialeinheit sei dabei gewesen, in Jenin zwei militante Kämpfer der Palästinenserorganisation Islamischer Jihad festzunehmen. Diese seien dem Verdacht nach an Angriffen auf israelische Soldaten in den vergangenen Monaten beteiligt gewesen.
- Nach dem Luftangriff auf ein Gebäude mit Medienbüros in Gaza-Stadt vor mehreren Wochen hat Israels Militär die Gründe für die Zerstörung des Hochhauses näher erläutert. Die islamistische Hamas habe dort an einer Technologie gearbeitet, die den Einsatz von Israels Raketenabwehr «Iron Dome» stören sollte, hiess es in einer Erklärung der Armee vom Dienstag (8. 6.). Spezielle Ausrüstung der Islamisten dafür sei in dem Gebäude gelagert worden. Durch den Einsturz des Hochhauses sollte diese zerstört werden. Israels Luftwaffe hatte das Hochhaus Mitte Mai im Zuge des jüngsten bewaffneten Konflikts angegriffen. Dabei wurden unter anderem Büros der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und des katarischen TV-Senders al-Jazeera zerstört. Die Zivilisten in dem Haus waren zuvor von israelischer Seite gewarnt worden und kamen nach Armee-Angaben nicht zu Schaden.
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