FDP-Politikerin Linda Teuteberg bei Markus Lanz

„Islamophob ist ein Kampfbegriff“

02.05.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Die FDP-Politikerin Linda Teuteberg (43, FDP). Foto: ZDF

Das war verstörend: In einem ZDF-Einspieler bei Talkmaster Markus Lanz (55) schleuderte ein islamistischer Fanatiker mit sich überschlagender Stimme wilde Drohungen in die dichten Reihen eines Hass-Plakate schwenkenden Publikums auf der Hamburger Kalifats-Demo.

Der schockierende Wortlaut der Droh-Rede: „Deutschland, Politik und Medien – ihr alle solltet euch wohlbedacht positionieren gegenüber den Muslimen, gegenüber dem Islam und gegenüber Allah!“

„Wenn der schlafende Riese erwacht …“

Denn, so der Redner: „Wenn die Karten neu gemischt werden und der schlafende Riese wieder erwacht, werdet ihr für das, was eure eigenen (Leute, d.Red.) vorausgeschickt haben, zur Rechenschaft gezogen!“

Im Januar 1939 hatte Hitler ähnlich gedroht: „In erster Linie war es das jüdische Volk, das nur mit Gelächter meine Prophezeiungen hinnahm, ich würde einmal in Deutschland die Führung des Staates übernehmen und dann unter vielen anderen auch das jüdische Problem zur Lösung bringen!“

Eindringlichste Warnung

Politikerin Linda Teuteberg (43, FDP), Volkswirt Gerhard Schick (52, Grüne) und „Stern“-Journalist Veit Medick (44) reagierten entsprechend alarmiert: Einige Islamisten, so Teuteberg, wollten „jede Kritik an ihren politischen Vorstellungen als Angriff auf den Islam oder auch mit einem vorschnellen Rassismus-Vorwurf abwehren“.

„Das ist ein echtes Problem“, mahnte die Politikerin, „und auch ein Integrationsproblem, das wir dringend angehen müssen, gerade auch, um friedliebende Muslime vor den Auswirkungen, die das in unserer Gesellschaft hat, zu schützen.“

Kampfbegriff von Khomeini

„Muslimfeindlichkeit ist ein Kampfbegriff“, stellte Teuteberg dazu fest, „genauso wie ‚islamophob‘: Das kommt aus dem Iran, von Khomeini, um berechtigte Kritik und Skepsis gegenüber Islamisten als etwas Pathologisches darzustellen und verächtlich zu machen.“

Ihre klare Forderung: „Von solchen Vorwürfen sollten wir uns nicht einschüchtern lassen. Deshalb müssen wir ganz klar sagen – und da ist in den letzten Jahren nicht immer genug getan worden -, dass der Islamismus auch eine sehr große Gefahr für unsere Demokratie ist!“

Frau Faeser, machen Sie was!

„Stern“-Medick ortete eine Ursache für die gefährliche Entwicklung bei Innenministerin Nancy Faeser (53, SPD): „Besonders schräg ist hier das Agieren der Innenministerin. Sie hat den Staat aufgefordert, jetzt mit harter Hand vorzugehen. Da würde ich ihr am liebsten zurufen: Ja, Frau Faeser – Sie SIND der Staat! Also machen Sie was!“

Sein Vorwurf direkt an die Ministerin: „Manche Landesminister haben Sie schon im Sommer um Prüfung gebeten. Es werden reihenweise Gruppierungen verboten, aus dem rechts- und linksextremen Spektrum. Warum also nicht auch ein Verein, der offen demokratiefeindlich agitiert, aggressiv islamistisch argumentiert und auch so auftritt bei solchen Kundgebungen?“

Da kam der Talkmaster ins Grübeln

Stattdessen wurde, so Teuteberg, „der Expertenkreis Politischer Islamismus aufgelöst, wo verschiedene Wissenschaftler und Sachverständige das Innenministerium beraten haben“.

Lanz konnte das kaum glauben: „Das Bundesinnenministerium, das jetzt gerade sehr besorgt oder wahlweise empört ist, hat das aufgelöst?“, wunderte er sich nachdenklich.

„Vorsätzliche Falschbehauptung“

Der Islamisten-Influencer Raheem Boateng (25), der die Hamburger Kalifats-Demo für den Verein „Muslim Interaktiv“ organisiert hatte, beschwerte sich in einem weiteren Lanz-Einspieler bei Faeser, dass „derzeit eine Verleumdungskampagne gegen uns läuft, um Sie zu einem Verbot unserer Plattform zu bewegen.“

Sein Zorn: „Dabei wird vorsätzlich die Falschbehauptung verbreitet, wir würden an einem Umsturz in Deutschland arbeiten!“

Verfassungstreue vom Blatt

Als Gegenbeweis las der Deutsch-Ghanaer aus einem offenkundig juristisch vorbereiteten Papier vor: „Der zentrale Vorwurf besteht paradoxerweise darin, dass wir die hiesige Gesellschaftsordnung stürzen wollen! Obwohl wir den Geltungsanspruch des Grundgesetzes als normative Ordnung der Bundesrepublik anerkennen!“

Wie sich das mit Parolen seiner Demo wie „Das Kalifat ist die Lösung“ vereinbaren lassen soll, blieb auch jetzt sein Geheimnis.

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