Macron: "Der einzige Weg zurück zum normalen Leben"

Impf-Pflicht für alle Franzosen?

13.07.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Macron hielt am Montagabend eine Fernsehansprache - Foto: Michel Euler/AP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (43) denkt über eine Impf-Pflicht für ganz Frankreich nach.

Der Staatschef, der zuvor eine eine verpflichtende Corona-Impfung für Personal im Gesundheitsbereich verkündete: „Wir müssen in Richtung einer Impfung aller gehen, weil das vorerst der einzige Weg zurück zu einem normalen Leben ist.“ Dabei stelle sich auch für die Gesamtbevölkerung die Frage der Impf-Pflicht.

Bis Mitte September hätten Angestellte in Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie Arbeitskräfte mit Kontakt zu Risikopatienten Zeit, sich impfen zu lassen, so der Präsident. Wer ohne Impfung arbeitet, muss büßen: Die Impf-Pflicht solle kontrolliert und Verstöße bestraft werden.

Bisher sind etwa 53 Prozent der Menschen in Frankreich mindestens einmal gegen Corona geimpft. Die Anzahl der Neuansteckungen je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche war in Frankreich über Wochen zurückgegangen. Seit Ende Juni steigt sie aber wieder. Zuletzt lag der Wert landesweit bei etwa 35, in mehreren Départements überstieg er die 50er-Marke. Die Delta-Variante des Coronavirus macht offiziellen Angaben zufolge knapp 60 Prozent aller Neuinfektionen aus.

Um die Impfkampagne weiter anzukurbeln, sollen PCR-Tests ab Herbst kostenpflichtig werden, sofern sie nicht verschrieben wurden. Mit dem neuen Schuljahr soll es dann auch eine Impfkampagne speziell für Schülerinnen und Schüler geben.

Angesichts der steigenden Fallzahlen kündigte Macron auch eine Verschärfung der Corona-Regeln an.

► Vom 21. Juli an wird im Kino oder im Theater ein negativer Corona-Test oder ein Impf- oder Genesungsnachweis notwendig. Das gilt, sobald mehr als 50 Menschen zusammenkommen. Derzeit ist ein Nachweis erst bei mehr als 1000 Menschen Pflicht.

► Ab August soll Macron zufolge ein Nachweis auch in Fernzügen, Bars, Restaurants, Einkaufszentren und Krankenhäusern verpflichtend sein. Hierzu müsse aber zunächst ein entsprechendes Gesetz verabschiedet werden.

► Noch strengere Regelungen kündigte Macron für die französischen Überseegebiete La Réunion und Martinique an. Am Dienstag soll in den Gebieten der Gesundheitsnotstand ausgerufen und eine Ausgangssperre eingeführt werden.

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