Die Coronakrise hat europäische Metropolen in einer Rangliste der lebenswertesten Städte weit zurückgeworfen. Wien und Hamburg rutschten ab, Gewinner sind Großstädte in Australien und Neuseeland.
In welcher Metropole lebt es sich am besten? Dieser Frage geht eine regelmäßig erscheinende Rangliste der britischen »Economist«-Gruppe nach. In der jüngsten Auswertung haben europäische Städte durch die Coronapandemie spürbar Attraktivität eingebüßt.
Wien, Hamburg und andere europäische Metropolen schnitten im Ranking der Economist Intelligence Unit (EIU) deutlich schlechter ab als in den Vorjahren. Plätze gut machten hingegen Neuseeland, Japan und Australien.
Den Titel »lebenswerteste Stadt der Welt« sicherte sich in diesem Jahr die neuseeländische Hafenstadt Auckland. Maßgeblich dazu beigetragen habe der Erfolg bei der Eindämmung der Covid-19-Pandemie, begründete die EIU ihre Auswahl. »Neuseelands harter Lockdown ermöglichte anschließend schnelle Lockerungen und erlaubte den Bürgern von Städten wie Auckland und Wellington ein Leben fast wie vor der Pandemie«, hieß es.
Auf Platz zwei folgte das japanische Osaka, Platz drei belegt Adelaide in Australien. Neuseelands Hauptstadt Wellington landete auf Platz vier.
Die zehn lebenswertesten Städte der Welt
Rang | Stadt | Land |
1 | Auckland | Neuseeland |
2 | Osaka | Japan |
3 | Adelaide | Australien |
4 | Wellington | Neuseeland |
4 | Tokio | Japan |
6 | Perth | Australien |
7 | Zürich | Schweiz |
8 | Genf | Schweiz |
8 | Melbourne | Australien |
10 | Brisbane | Australien |
Quelle: The Economist Intelligence Unit (EIU)
Wien war von 2018 bis 2020 Spitzenreiter im EIU-Ranking. Nun fiel die österreichische Hauptstadt auf Rang zwölf zurück. Hamburg rutschte sogar um 34 Plätze auf Rang 47 ab.
»Acht der zehn größten Absteiger in der Rangliste sind europäische Städte«, erklärten die Herausgeber. Unter die Top Ten in der Rangliste schafften es mit Zürich (Platz 7) und Genf (Platz 8) nur zwei europäische Städte.
Für das Ranking zieht die EIU Kriterien wie Stabilität, Gesundheitsversorgung, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur heran.
Schlusslicht ist ein Bürgerkriegsland
Als Grund für das diesjährige schwache Abschneiden der deutschen und französischen Städte nennt die EIU die »Belastung der Krankenhaussysteme« und die damit einhergehende »verschlechterte Bewertung der Gesundheitsversorgung«. Die Pandemie habe sich in Europa zudem besonders stark auf den Kulturbereich und die allgemeine Lebensqualität ausgewirkt.
Die größten Absteiger der letzten sechs Monate
Rang | Stadt | Land | Vorheriger Rang |
47 | Hamburg | Deutschland | 13 |
39 | Frankfurt | Deutschland | 10 |
50 | Düsseldorf | Deutschland | 22 |
72 | Prag | Tschechien | 45 |
51 | Dublin | Irland | 29 |
57 | Rom | Italien | 36 |
67 | Nouméa | Neukaledonien | 47 |
77 | Bratislava | Slowakei | 57 |
92 | Athen | Griechenland | 72 |
40 | Montreal | Kanada | 21 |
Quelle: The Economist Intelligence Unit (EIU)
Neuseeland und Australien setzen bei der Corona-Eindämmung unter anderem auf strikte Einreisebeschränkungen und auf harte, aber eher kurze Lockdowns.
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— Economist Intelligence: EIU (@TheEIU) June 8, 2021
Die größte Verbesserung im Ranking schaffte die Hauptstadt der US-Pazifikinsel Hawaii: Honolulu bekam die Ausbreitung des Coronavirus besonders schnell in den Griff und stieg daher im Ranking um 46 Plätze auf Rang 14.
Die syrische Hauptstadt Damaskus bleibt der Studie zufolge hingegen die Stadt, in der das Leben aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs am schwierigsten ist.