Der stellvertretende Leiter des Politbüros der Hamas ist in Beirut getötet worden. Libanesische Staatsmedien berichten von einem israelischen Drohnenangriff, der ein Büro der Terrororganisation getroffen haben soll.
Ein ranghoher Funktionär der Hamas, Saleh al-Aruri, soll Berichten zufolge im Libanon ums Leben gekommen sein. Der Fernsehsender der libanesischen Hisbollah-Miliz berichtete, al-Aruri sei am Dienstag bei einer Explosion in einem südlichen Vorort Beiruts getötet worden. Laut der libanesischen Nachrichtenagentur NNA war ein israelischer Drohnenangriff für die Explosion verantwortlich.
Auch der offizielle Fernsehkanal der Hamas meldete den Tod von al-Aruri: „Der Vize-Präsident des Politbüros der Hamas, Scheich Saleh al-Aruri, wurde bei einem zionistischen Angriff in Beirut zum Märtyrer.“ Ein ranghoher Sicherheitsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, al-Aruri sei zusammen mit seinen Leibwächtern getötet worden.
Die Explosion ereignete sich vor einem Büro der Hamas und Polizeikreisen zufolge in einem südlichen Stadtteil Beiruts, in dem die Hisbollah stark vertreten ist. Die genauen Hintergründe der Explosion blieben zunächst unklar. Schnell kam aber der Verdacht auf, dass es sich um eine gezielte Tötung handeln könnte – möglicherweise durch Israels Armee oder im Auftrag Israels.
Al-Aruri war einer der Gründer des militärischen Arms der Hamas und leitete die Aktivitäten der militanten Organisation im Westjordanland. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel vom Oktober damit gedroht, Al-Aruri töten zu lassen. Er ist der ranghöchste Funktionär, der seit Beginn des Gaza-Krieges getötet wurde.
Alle Entwicklungen vom 3. Januar finden Sie hier im Liveticker
Alle Entwicklungen vom 2. Januar:
02:30 Uhr – Hisbollah hat Bericht zufolge ausgefeilteres Tunnelsystem als die Hamas
Die Hisbollah-Miliz im Libanon soll einem Medienbericht zufolge über ein ausgefeilteres Tunnelsystem verfügen als die islamistische Hamas im Gaza-Streifen. Die unterirdischen Wege verliefen im Süden Libanons über Hunderte Kilometer bis zur Grenze nach Israel hinein, berichtete die Zeitung „Times of Israel“ unter Berufung auf den Geheimdienstexperten Tal Beeri.
Israels Armee hatte 2018 in der Operation „Nördliches Schutzschild“ einen „grenzquerenden Angriffstunnel“ der Hisbollah unter der israelisch-libanesischen Grenze gefunden und zerstört. „Das ist der erste Tunnel, den wir gefunden haben, (…) danach werden wir uns anderen Tunneln zuwenden, wir wissen, dass es sie gibt“, sagte damals ein Sprecher. Es gebe Tunnel, die die Hisbollah auch zum Abschuss von Präzisionswaffen nutzen könne, sagte Beeri der Zeitung. Das Tunnelsystem „ist anspruchsvoller“ als das der Hamas. Die Hisbollah hat Verbindungen zur Hamas, gilt aber als deutlich schlagkräftiger.
02:01 Uhr – Macron fordert Israel zur Zurückhaltung im Libanon auf
Nach der mutmaßlich von Israel veranlassten Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut hat der französische Präsident Emmanuel Macron die israelische Regierung aufgefordert, „jedes eskalierende Verhalten, insbesondere im Libanon, zu vermeiden“. Das teilte der Élysée-Palast in Paris nach einem Telefonat Macrons mit Benny Gantz, einem Minister in Israels Kriegskabinett, Medienberichten zufolge mit. Frankreich werde diese Botschaften der Zurückhaltung weiterhin an alle direkt oder indirekt beteiligten Akteure in dem Gebiet weitergeben, hieß es.
00:58 Uhr – USA verlängern Militärpräsenz auf katarischem Luftwaffenstützpunkt
Die Vereinigten Staaten haben sich darauf geeinigt, ihre militärische Präsenz auf einem Stützpunkt in Katar um weitere 10 Jahre zu verlängern, so eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gegenüber Reuters.
Bei dem fraglichen Stützpunkt handelt es sich um den Luftwaffenstützpunkt Al Udeid, der in der Wüste südwestlich von Doha liegt und die größte US-Militäreinrichtung im Nahen Osten beherbergt, so die Quelle, die nicht genannt werden möchte.
CNN berichtete zuerst über diese Entwicklung. Das US-Verteidigungsministerium reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
22:57 Uhr – USA kritisieren israelische Äußerungen zu Wiederbesiedlung von Gaza
Das US-Außenministerium hat mit scharfen Tönen Äußerungen auf Stimmen aus Israels Regierung zu einer möglichen Vertreibung von Palästinensern aus dem Gaza-Streifen reagiert. „Die Vereinigten Staaten weisen die jüngsten Äußerungen der israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir zurück, die sich für die Umsiedlung von Palästinensern außerhalb des Gazastreifens aussprechen“, teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, mit. „Diese Rhetorik ist aufrührerisch und unverantwortlich.“
Die israelische Regierung und Premierminister Benjamin Netanjahu hätten mehrfach versichert, dass derartige Äußerungen nicht die Regierungslinie darstellten, betonte Miller. „Sie sollten sofort aufhören.“ Der Gazastreifen sei palästinensisches Land und werde dies auch bleiben, wenn die Hamas dort nicht mehr die Kontrolle habe.
22:20 Uhr – Hisbollah droht nach Tod von Hamas-Anführer Vergeltung an
Nach der mutmaßlich von Israel veranlassten Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri im Libanon hat die Hisbollah-Miliz Vergeltung angekündigt. Das „Verbrechen“ in Beirut sei „eine gefährliche Attacke auf den Libanon“ und dessen Volk und Sicherheit, teilte die Miliz mit. „Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen.“ Die Hisbollah habe „den Finger am Abzug“ und ihre Kämpfer seien „in höchster Stufe der Bereitschaft“. Israels Militär kommentierte Berichte über eine gezielte Tötung Al-Aruris auf Anfrage nicht.
20:41 Uhr – Bericht: Geisel-Deal-Gespräche zwischen Israel und Hamas gestoppt
Nach der mutmaßlichen Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut sind die Verhandlungen über ein mögliches neues Geisel-Abkommen zwischen Israel und der Hamas einem Bericht zufolge zum Stillstand gekommen. Die Gespräche konzentrierten sich nun darauf, eine Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern, meldete die israelische Zeitung „Haaretz“ unter Berufung auf arabische Diplomatenkreise. Das „Attentat“ habe die Situation verändert. Fortschritte, um einen weiteren Geisel-Deal zu erreichen, seien derzeit nicht mehr möglich.
20:28 Uhr – Israelischer Militärsprecher: In Bereitschaft für jegliches Szenario
Das israelische Militär ist nach dem Tod des ranghohen Hamas-Funktionärs Saleh al-Aruri im Libanon nach eigenen Angaben auf mögliche Konsequenzen vorbereitet. Militärsprecher Daniel Hagari sagte, Israel konzentriere sich auf den Kampf gegen die Hamas und werde das weiter tun. Er fügte aber hinzu: „Wir sind in hoher Bereitschaft für jegliches Szenario.“ Den Tod al-Aruris erwähnte Hagari dabei nicht.
20:27 Uhr – Hamas-Sender: Zwei Kommandeure der Kassam-Brigaden getötet
Bei dem Angriff im Süden Beiruts sind auch die Kommandeure der Kassam-Brigaden, Samir Findi Abu Amer und Assam Al-Akraa Abu Ammar, getötet worden. Das berichtete der Hamas-Sender Al-Aksa TV auf Telegram.
19:09 Uhr – Netanjahu: Hamas hat Position bei Geisel-Deal-Gesprächen abgeschwächt
Nach Darstellung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu hat die Hamas ihre Position bei den Verhandlungen zu einem neuen möglichen Geisel-Deal aufgeweicht. Die Bemühungen für ein neues Abkommen gingen weiter, sagte der Ministerpräsident nach Angaben seines Büros zu Vertretern der Angehörigen der Geiseln. Kontakte bei den Gesprächen seien nicht abgebrochen worden, betonte er. „Es gab ein Ultimatum der Hamas, jetzt wurde es abgeschwächt.“ Die Hamas äußerte sich dazu zunächst nicht. Die Terrororganisation hatte zuletzt mehrfach betont, sie lehne jegliche Verhandlungen ab, bis ein Waffenstillstand im Gaza-Krieg in Kraft trete.
19:05 Uhr – Hamas-Chef Hanija bedankt sich bei Südafrika
Hamas-Chef Ismail Hanija hat Südafrika für dessen Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof gedankt. „Wir grüßen all diejenigen, die uns unterstützen, vor allem den Staat Südafrika“, sagte Hanija in einer im Sender Al-Dschasira übertragenen Ansprache. „Und wir wissen die politische und rechtliche Bedeutung dieser Klage zu schätzen.“
Südafrika hatte Israel vor dem Internationalen Gerichtshof, dem höchsten UN-Gericht, Völkermord an Palästinensern im Gaza-Streifen vorgeworfen. Der im Exil lebende Hanija wies Forderungen der USA und Israels zurück, wonach die militant-islamistische Hamas nach dem Krieg keine Rolle mehr im Gaza-Streifen spielen soll. Eine Lösung im Nahost-Konflikt ohne die Hamas sei nur eine Illusion, sagte er. „Wir sind diejenigen, die über unsere Gegenwart und Zukunft entscheiden.“
15:30 Uhr – Israels neuer Außenminister sieht sein Land im „Dritten Weltkrieg“
Der neue israelische Außenminister Israel Katz sieht sein Land „mitten in einem Dritten Weltkrieg“ gegen den Iran und den radikalen Islam. „Dieser Feind erinnert an die dunkelsten Perioden in der Geschichte der Menschheit, und wir sind entschlossen, unser Ziel zu erreichen, die Hamas zu stürzen“, sagte Katz bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Eli Cohen, wie die israelische Nachrichtenseite ynet und die Zeitung „Times of Israel“ berichteten. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste stehe, die bei dem blutigen Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppten Geiseln nach Hause zu bringen, habe der 68-Jährige hinzugefügt.
15:13 Uhr – Hilfslieferungen per Schiff aus Zypern Richtung Gaza-Streifen beginnen
In Ägypten sind am Dienstag erstmals Hilfsgüter per Schiff von Zypern aus für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen angeliefert worden. Das teilte die zyprische Regierung in Nikosia mit. Die Hilfsgüter sollen in Abstimmung mit dem Ägyptischen Roten Halbmond zum Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht werden.
14:24 Uhr – Türkei macht Israels Geheimdienst Vorwürfe – Dutzende Personen gefasst
Die Türkei hat dem israelischen Geheimdienst vorgeworfen, Aktionen gegen in der Türkei registrierte Ausländer geplant zu haben. In dem Zusammenhang seien 33 Personen gefasst worden, teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Dienstag auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Ob die Verdächtigen verhaftet oder festgenommen wurden, war zunächst nicht klar. Der israelische Geheimdienst habe geplant, ausländische Staatsbürger in der Türkei zu identifizieren, zu verfolgen oder zu entführen, schrieb der Innenminister. Aus Israel gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe.
13:38 Uhr – Israels Armee greift Ziele im Libanon an – Luftalarm im Norden
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Libanon erneut Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Wie die israelische Armee mitteilte, wurden Ziele in der Gegend der südlibanesischen Stadt Yaroun unter Feuer genommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Einheiten bei dem nordisraelischen Dorf Sarit beschossen. Im Norden Israels gab es am Dienstagvormittag erneut Luftalarm. Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze war zunächst nichts bekannt.
12:38 Uhr – Syrische Medien melden israelische Angriffe bei Damaskus
Israel hat nach Angaben syrischer Staatsmedien Ziele nahe der Hauptstadt Damaskus attackiert. Die Luftangriffe seien am frühen Morgen aus Richtung der von Israel besetzten Golanhöhen gekommen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Die der Opposition nahe stehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London teilte mit, die Angriffe hätten einer Artillerie-Einheit gegolten, bei der sich auch Mitglieder der libanesischen Hisbollah aufgehalten hätten, die vom Iran unterstützt werden.
12:03 Uhr – Israel: Armee ermittelt gegen Soldaten wegen Tötung eines Palästinensers
In Israel hat die Armee im Zusammenhang mit der Tötung eines festgenommenen Palästinensers im Gaza-Streifen Ermittlungen gegen einen ihrer Soldaten eingeleitet. Der Soldat werde verdächtigt, den Palästinenser erschossen zu haben, als sich dieser wegen Terrorismusverdachts in israelischem Gewahrsam befand, teilte die Armee in einer Erklärung mit.
10:33 Uhr – USA ziehen größten Flugzeugträger der Welt aus dem Mittelmeer ab
Nach einem knapp dreimonatigen Einsatz im östlichen Mittelmeer als Reaktion auf den Hamas-Angriff gegen Israel ziehen die USA den weltweit größten Flugzeugträger, die „USS Gerald R. Ford“, wieder ab. Das Schiff und der dazugehörige Verband würden in den kommenden Tagen in ihren Heimathafen in Norfolk im Bundesstaat Virginia zurückkehren, um sich auf künftige Einsätze vorzubereiten, teilte die US-Marine am Montag (Ortszeit) mit.
Das US-Militär werde aber im Mittelmeerraum und im gesamten Nahen Osten umfangreiche Kapazitäten beibehalten. Dazu gehörten der Flugzeugträger „USS Dwight D. Eisenhower“ sowie anderer Kreuzer und Zerstörer sowie die kürzliche Ankunft weiterer Schiffe in der Region.
Das US-Verteidigungsministerium werde auch weiterhin seine Präsenz in dem Gebiet nutzen, „um jeden staatlichen oder nichtstaatlichen Akteur abzuhalten, diese Krise über den Gazastreifen hinaus zu eskalieren“. Außerdem arbeiteten die USA mit Verbündeten und Partnern zusammen, um die maritime Sicherheit in der Region zu stärken, hieß es weiter.


Quelle: VIA REUTERS
Der Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ wird von einem Atomreaktor angetrieben. Das 333 Meter lange Schiff ist nach dem 38. Präsidenten der USA benannt und bietet Platz für bis zu 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehrere Tausend Soldaten.
09:33 Uhr – Vier bewaffnete Palästinenser getötet
Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind am Dienstag vier bewaffnete Palästinenser getötet worden. Nach Angaben der Al-Aksa-Brigaden handelte es sich bei den in einem Ort östlich der Stadt Kalkilia Getöteten um Mitglieder der bewaffneten Gruppierung, die der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas nahesteht. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der vier Männer im Alter von 18 bis 26 Jahren. Sechs weitere Menschen seien verletzt und festgenommen worden.
07:00 Uhr – Menschenrechtskommissar: Anzeichen für Kriegsverbrechen in Gaza-Krieg
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sieht Anzeichen für Kriegsverbrechen und womöglich auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gaza-Krieg. Er nennt auf der Seite der Palästinenser den schweren Terrorüberfall auf Israel am 7. und 8. Oktober, das wahllose Abfeuern von Geschossen auf Israel und das militärische Agieren aus zivilen Einrichtungen heraus. Zu Israel sagte Türk der Deutschen Presse-Agentur in Genf: „Wenn man sich anschaut, wie Israel darauf reagiert hat, da habe ich schwere Bedenken, was die Einhaltung sowohl der Menschenrechte als auch des internationalen humanitären Rechts betrifft.“
Bei den schweren israelischen Bombardierungen seien 70 Prozent der Betroffenen Frauen und Minderjährige. „Man kann davon ausgehen, dass der Großteil von denen, die getroffen worden sind, Zivilisten sind“, sagte der Österreicher der dpa. „Darüber hinaus ist eine kollektive Bestrafung der Palästinenser ein Kriegsverbrechen. Natürlich müssen letztlich Gerichte beurteilen, wer welche Straftaten begangen hat.“ Ob es dort Verbrechen gegen die Menschlichkeit gibt, sei schwer zu beurteilen. Damit sind zum Beispiel großangelegte oder systematische Angriffe gegen die Zivilbevölkerung gemeint. Um das zu beurteilen, müsse auch untersucht werden, ob dahinter eine entsprechende Absicht stehe.
05:36 Uhr – Israel verstärkt seine Angriffe um Chan Yunis
Bewohner der Gebiete östlich und nördlich von Chan Yunis im südlichen Gaza-Streifen berichten über verstärkte israelische Luftangriffe und Panzerbeschuss. Zudem berichten Einwohner des Bezirks Sheikh Radwan in Gaza-Stadt, israelische Panzer seien nach zehntägigen heftigen Kämpfen aus ihrem Teil der Stadt abgezogen.
05:30 Uhr – Zweiter israelischer Minister fordert Rückkehr jüdischer Siedler in Gaza-Streifen
Nach dem ultrarechten israelischen Finanzminister Bezalel Smotrich hat auch der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir eine Rückkehr jüdischer Siedler in den Gaza-Streifen gefordert. Der Abzug der Palästinenser und die Wiedererrichtung der israelischen Siedlungen sei „eine korrekte, gerechte, moralische und humane Lösung“, sagte Ben Gvir am Montag bei einem Treffen seiner Partei Jüdische Kraft.
Dies sei eine Gelegenheit, ein Projekt zu entwickeln, das die Bewohner des Gaza-Streifens ermutige, in andere Länder der Welt auszuwandern, sagte Ben Gvir. Sowohl Smotrich, Chef der Partei Religiöser Zionismus, als auch Ben Gvir leben in Siedlungen im besetzten Westjordanland. Die im Gaza-Streifen herrschende radikalislamische Hamas wies die Äußerungen Ben Gvirs als „Tagtraum“ zurück.
Israel hatte sich im Jahr 2005 nach 38 Jahren Besatzung vollständig aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen. Aus dort abgehaltenen Wahlen ein Jahr später ging die radikalislamische Hamas als Siegerin hervor. Nach bewaffneten Auseinandersetzungen mit der rivalisierenden säkularen Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas übernahm sie 2007 schließlich die Kontrolle über den Gaza-Streifen.
02:10 Uhr – Israels Armee greift Ziele in Syrien und Libanon an
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf Raketenbeschuss aus Syrien und dem Libanon zurückgefeuert. Wie die israelische Armee mitteilte, seien fünf aus Syrien abgeschossene Raketen nach Israel geflogen und in offenem Gelände niedergegangen. Israelische Kampfflugzeuge hätten daraufhin die Abschussorte angegriffen.
An Israels nördlicher Grenze habe zudem ein Kampflugzeug „terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah-Miliz im Libanon getroffen. Von dort aus seien am Montag Raketen in Richtung einer nordisraelischen Siedlung abgefeuert wurden, hieß es weiter.
21:09 Uhr – Israel gibt Details zu Teilabzug bekannt
Israels Militär gibt Einzelheiten zu der geplanten Rückkehr von Reservisten nach Hause bekannt. Im Laufe der Woche sollten zwei Brigaden entlassen werden, heißt es. Israel zog zunächst 300.000 Reservisten ein, was etwa zehn bis 15 Prozent der arbeitenden Bevölkerung entspricht. In Regierungskreisen hieß es zuletzt, dass zwischen 200.000 und 250.000 Reservisten gegenwärtig noch mobilisiert sind und daher bei ihrer Arbeit, Ausbildung oder Studium fehlen.