Wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine „Spiegel“-Autorin zur gemeinsamen Pressekonferenz im Kampf gegen die Corona-Pandemie einlädt, macht das Politik und Journalismus gleichermaßen angreifbar. Ein Bericht aus dem Regierungsviertel.
Um Punkt neun Uhr laufen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bestseller-Autorin („Untenrum frei“) Margarete Stokowski in den Saal der Bundespressekonferenz, um die neue Impfkampagne (Titel: „Ich schütze mich“, Kosten: 32,7 Millionen Euro) der Bundesregierung vorzustellen. Die Saalregeln sind streng. „Es ist nicht gestattet, im Saal zu essen, zu trinken, zu rauchen oder zu telefonieren“, kann man da lesen. Lauterbach trägt einen gelben Pullover unter dem Jackett, sein Scheitel sitzt. Und Stokowski trägt Nasenring, schwarzen Hoodie, mehrere Goldketten und roten Nagellack.