Friedrich Merz ist am Ziel: Bei der schriftlichen Bestätigung seiner Wahl zum CDU-Chef erhielt er sogar mehr Zustimmung als auf dem digitalen Parteitag.
Formalie erledigt: Friedrich Merz‚ Wahl zum Parteivorsitzenden ist nach dem klaren Votum für den 66-Jährigen beim digitalen Parteitag der CDU von den 1001 Delegierten nun auch schriftlich bestätigt worden. Die Zustimmung am 22. Januar hatte bei 94,62 Prozent gelegen. Bei der schriftlichen Bestätigung dieser Wahl gab es eine leichte Abweichung. Merz erhielt nach Auszählung der Stimmen 95,33 Prozent. Auch alle anderen Kandidatinnen und Kandidaten für die neu zu besetzenden Gremien wurden bestätigt.
Nachdem der scheidende Generalsekretär Paul Ziemiak das Ergebnis verkündet hatte, betrat Merz die Bühne der Pressekonferenz in Berlin. Er bedankte sich bei den Delegierten für deren Teilnahme an dem digitalen Parteitag. »Ich freue mich auf die gemeinsame Verantwortung«, sagte Merz. »Die CDU ist da, wir sind einsatzbereit. Wir freuen uns darauf, diese Aufgabe im Dienste unseres Landes zu erfüllen«.
Mario Czaja, Merz‘ Wunschkandidat als CDU-Generalsekretär, erhielt in der Briefwahl ein Ergebnis von 94,24 Prozent. Beim Parteitag waren es 92,89 Prozent gewesen.
Merz sichert Brinkhaus zu, dass man bei freien Posten an ihn denken werde
Nachdem Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Abgeordneten erklärt hat, will sich Merz am 15. Februar auch an die Spitze der Bundestagsfraktion wählen lassen. Seine Wahl gilt als sicher. Brinkhaus war eigentlich bis Ende April als Fraktionschef gewählt.
Auf die Frage, ob es für Brinkhaus nach dessen Verzicht das Angebot einer Kompensation gegeben habe, sagte Merz, dass er seinem Parteikollegen zugesichert habe, dass man an diesen denken würde, wenn es eine Position zu besetzen gebe. Das sei aktuell aber nicht der Fall.
Für Merz war es der dritte Versuch, Chef der Christdemokraten zu werden. Im vergangenen Jahr verlor er die Wahl gegen Armin Laschet, 2018 unterlag er Annegret Kramp-Karrenbauer. Einen Gegenkandidaten gab es dieses Mal nicht.
Bei einem Votum der Parteibasis Ende des vergangenen Jahres hatten sich gut 62 Prozent für Merz ausgesprochen – deutlich mehr als für den Außenpolitiker Norbert Röttgen (26 Prozent) und den früheren Kanzleramtschef Helge Braun (12 Prozent).
Merz folgt als Vorsitzender auf Armin Laschet, der das Amt nur ein Jahr innehatte. Er war als Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl angetreten und kündigte nach dem historisch schlechten Abschneiden von CDU und CSU seinen Rückzug vom Parteivorsitz an. In seinem letzten Bericht als Vorsitzender nannte Laschet zu Beginn des Parteitags Merz »genau den Richtigen« für den Job.
svs/dpa