Auch ein belgischer Europaabgeordneter darf im Korruptionsskandal das Gefängnis unter Auflagen verlassen. Die frühere EU-Parlamentsvizepräsidentin könnte ihm bald folgen.
Ein Gericht hat dem mutmaßlich in den Korruptionsskandal im EU-Parlament verwickelten Abgeordneten Marc Tarabella gestattet, seine Untersuchungshaft im Hausarrest zu verbringen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird der belgische Politiker dann elektronisch überwacht.
Vergangene Woche durfte bereits die mutmaßliche Schlüsselfigur in dem Skandal, Antonio Panzeri, das Gefängnis unter den gleichen Auflagen wie Tarabella verlassen. Panzeri hat im Januar eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft unterschrieben, in der er zusagte, umfassend zur Aufklärung des Skandals beizutragen.
In der Affäre geht es um mutmaßliche Bestechungsversuche von EU-Parlamentariern durch Katar und Marokko. Damit sollen die Länder die Politik der Europäischen Union zu beeinflussen versucht haben. Beide Länder weisen die Vorwürfe zurück. Insgesamt wurden im Zuge des Skandals etwa 1,5 Millionen Euro an Bargeld beschlagnahmt.,
Ob auch die ehemalige Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili das Gefängnis verlassen darf, soll sich laut Staatsanwaltschaft am Donnerstag entscheiden. Kailis Lebensgefährte Francesco Giorgi hat bereits Ende Februar eine Erlaubnis für Hausarrest mit elektronischer Überwachung erhalten, ebenso der Europarlamentarier Andrea Cozzolino in Neapel.



