In Miet-Autos wurden die Kinder von Christina Block entführt. Unterlagen zeigen: Zwei Männer aus Israel waren beteiligt. Etwa ehemalige Mossad-Agenten?
Hamburg – Kurz nach Mitternacht wurde der Vater niedergeschlagen, seine Kinder entführt. Der Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block, der „Block House“-Erbin, und ihrem Ex-Mann ist offenbar eskaliert. Die Kinder sind jetzt bei ihrer Mutter und wohlauf, davon haben sich deutsche Ermittler bereits vor Ort überzeugt.
Weiterhin nebulös: Wie lief der Angriff in der Silvesternacht genau ab? Acht Männer sollen bei der Entführung beteiligt gewesen sein, berichtete ein Augenzeuge der Bild. Demnach sprangen sie aus zwei Autos und schnappten die Kinder. Dann rasten sie ohne Licht in Richtung der deutschen Grenze. Die Kennzeichen wurden am Grenzübergang „Kupfermühle“ registriert.
Autos mit israelischen Pässen gemietet: Entführten Ex-Mossad-Agenten die Block-Kinder?
Bei den beiden Entführungs-Autos handelte es sich offenbar um Mietwägen vom Hamburger Flughafen. Das berichten Spiegel, Hamburger Abendblatt und Bild übereinstimmend. So wurden jetzt auch erste Details zu den mutmaßlichen Entführern bekannt: Zwei Männer sollen israelische Pässe vorgelegt haben, als sie die Autos abholten. Die Mietwagen haben sie außerdem ordnungsgemäß zurückgebracht.
Die Bild munkelt nun, Christina Block könnte ehemalige Agenten des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad angeheuert haben, um die Kinder zu sich zu bringen. Belege gibt es dafür nicht. Das Blatt verweist darauf, die Aktion sei perfekt und professionell organisiert gewesen.
Außerdem hat die Familie Block Kontakt zu Geheimdienstkreisen: Ex-BND-Chef August Hanning war lange mit dem Fall um die Kinder beauftragt. Er spricht sich zwar für Christina Block aus, will an der Entführung aber nicht beteiligt sein.
Entführung an Silvester: Sorgerechtsstreit zwischen „Block House“-Erbin und Ex-Mann läuft seit Jahren
Seit 2018 läuft der Sorgerechtsstreit um ihre jüngsten Kinder zwischen Christina Block und ihrem Ex-Mann. Nach der Scheidung war er nach Dänemark gezogen und gab die Kinder seit 2021 nicht mehr heraus.
Wie geht es jetzt weiter? Darüber will die Hamburger Staatsanwaltschaft momentan keine weiteren Angaben machen. Persönlichkeitsrechte müssten geschützt werden. Eine Sprecherin sagte dem Spiegel, die Staatsanwaltschaft sei „weiterhin damit beschäftigt, das Geschehen aufzuklären und die dazu erforderlichen Maßnahmen zu treffen.“ Die dänische Polizei hat offenbar europäischen Haftbefehl gegen Christina Block beantragt. (moe)