Berlin. Über die Belarus-Route kommen nach wie vor rund 100 Menschen täglich nach Deutschland. Nach Auskunft des Bundespolizeipräsidiums vom Montag wurden im November bisher 2807 unerlaubte Einreisen mit einem Bezug zu Belarus registriert.
Die meisten kommen über die deutsch-polnische Grenze. Im laufenden Jahr wurden damit insgesamt bereits 10.648 unerlaubte Einreisen mit Belarus-Bezug durch die Bundespolizei festgestellt.
Die alltäglichen Versuche, die polnische Grenze illegal zu überschreiten, werden von den belarussischen Einsatzkräften unterstützt und koordiniert. 1/4 https://t.co/9P1SYzzgXk
— Stanisław Żaryn (@StZaryn) November 29, 2021
Vergangene Woche wurde ein irakischer Migrant an der Neiße bei Coschen (Brandenburg) tot aufgefunden. Er war mit sechs anderen Personen aus einem Transporter gestiegen und klagte danach über gesundheitliche Probleme. Eine Obduktion ergab keine Hinweise auf ein Fremdeinwirkung, teilte ein Polizeisprecher in Frankfurt (Oder) am Montag dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit. Nach dem Fahrer des Transporters und möglichem Schleuser wird noch gefahndet.
Lukaschenko wirft Litauen Tötung von Migranten vor
Auch an der litauischen EU-Außengrenze zu Belarus gab es einen weiteren Todesfall. Der autoritäre belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko warf Litauen daraufhin die Tötung von Migranten vor. „In dieser Migrationskrise sind die Schurken so weit gegangen, dass sie Menschen töten“, sagte Lukaschenko am Montag während einer Sitzung mit Vertretern des belarussischen Verteidigungsministeriums.
Migranten würden „tot oder vielleicht halbtot“ von EU-Seite aus an die belarussische Grenze gebracht und dort abgelegt, behauptete der immer wieder als „letzter Diktator Europas“ kritisierte 67-Jährige, der in Militäruniform auftrat.