Ausgangssperre

Demo in Kölner City mit ganz linker Forderung – Polizei zieht Bilanz

18.04.2021
Lesedauer: 3 Minuten
In Köln haben Demonstranten am Samstagabend (17. April) gegen die Ausgangssperre protestiert. Foto: Martina Goyert

Köln – Die Ausgangsperre in Köln erhitzt viele Gemüter. Für den  Samstagabend hatte ein Bündnis zu einer Demonstration auf dem Heumarkt aufgerufen. Am Sonntag (18. April) zieht die Polizei Bilanz zum Ablauf. 

  • Köln am Samstag: Protest gegen Ausgangssperre
  • Demonstration auf dem Heumarkt
  • Gegen Einschränkung der Grundrechte

Für ihren Protest ab 19.30 Uhr hatten die Demonstranten nicht sehr viel Zeit. Denn: Schon um 21 Uhr müssen sie wieder in den eigenen vier Wänden sein oder einen triftigen Grund vorweisen, da dann die Ausgangssperre in Kraft tritt. 

Köln: Demo gegen Ausgangssperre – Polizei zieht Bilanz

Obwohl sich die Demonstranten am Heumarkt mehr als eine Stunde lang deutlich gegen die Ausgangsperre ab 21 Uhr ausgesprochen haben, waren sie laut Polizei pünktlich wieder zu Hause. 

„Die Demonstranten haben sich an die geltenden Corona-Auflagen gehalten und die Demonstration war der Ausgangssperre entsprechend um 21 Uhr beendet“, erklärt ein Polizeisprecher am Sonntagvormittag (18. April) auf EXPRESS-Nachfrage.

Die Demonstration sei größtenteils friedlich abgelaufen und es sei zu keinen Ausschreitungen gekommen. 

Ausgangssperre Köln: Demo auf dem Heumarkt 

Auch der Kölner Kabarettist Robert Griess richtete Worte an die Teilnehmer der Versammlung. Verschiedene Organisationen und Aktivisten hielten Reden, zwischendurch wurde Musik gespielt. Die Demonstranten am Heumarkt haben im Verlauf der Kundgebung durchweg ihre klare Forderung untermauert:

„Nein zu Ausgangssperren! Gesundheitsschutz statt Einschränkung unserer Grundrechte!“ Unter diesem Motto hatten sich nach Angaben des Anmelders mehrere Organisationen auf dem Platz in der Altstadt versammelt. Etwa 250 Demonstranten hatten sich am Heumarkt insgesamt eingefunden. 

Heumarkt Demo gegen Ausgangssperre
Kölner demonstrieren am Samstagabend (17. April) gegen die Ausgangssperre ab 21 Uhr bis fünf Uhr morgens. 
Foto: Martina Goyert

„Nirgends ist die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus so gering wie im Freiem, noch dazu in dem Zeitraum zwischen 21 und 5 Uhr, in dem nicht einmal 10 Prozent der täglichen Kontakte mit anderen Menschen stattfinden“, hieß es im Aufruf des Organisators weiter.

Demo auf Heumarkt in Köln: Keine Querdenker oder Coronaleugner

Man distanziere sich klar von Querdenkern und Coronaleugnern, teilten die Anmelder mit. 

Tim Losowski vom Solidaritätsnetzwerk Köln: „Wir sagen nein zu Ausgangssperren und weiteren repressiven Maßnahmen und Einschränkungen unseres privaten Lebens!“

Den Kampf gegen Corona verbindet das Solidaritätsnetzwerk mit einer Forderung, die im äußersten linken Spektrum Anhänger findet: „Eine sinnvolle und effektive Pandemiebekämpfung muss dort ansetzen wo die meisten und wechselnden Kontakte stattfinden: auf der Arbeit und dem Weg dorthin. Schließt endlich die Betriebe auf Kosten der Reichen, statt die Bevölkerung ab 21 Uhr zu Hause einzuschließen.“ Die Organisatoren haben bereits weitere Aktionen gegen die Ausgangssperre angekündigt.

Es gehe um „wirklichen Gesundheitsschutz“, statt „Profite der Wirtschaft“ zu schützen. Ob das die zahlreichen gebeutelten Kölner Kleinst- wie Großbetriebe ähnlich sehen? (jan/mj)

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