Debatte um Cannabis-Regierungs-Plan

Das Kiffer-Trio

21.10.2022
Lesedauer: 3 Minuten
Das Kiffer-Trio der Ampel: Cem Özdemir, Karl Lauterbach und Annalena Baerbock Foto: Getty Images, Wolfgang Kumm/dpa, picture alliance / Eventpress

Wie halten es die Minister selbst mit dem Konsum der Droge?

Die Ampel macht ernst: Joints und Haschpfeifen sollen legal werden.

Ein erster Entwurf zur „kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken“ kursiert schon im Kabinett.

Wie halten es die Minister selbst mit dem Konsum der Droge?

Wer danach fragt, stößt meist auf Schweigen: „Privatsache“, „kein Kommentar“…

Ausnahmen:

Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) erklärt, er selbst habe „nie gekifft“.

Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) hat mal Cannabis geraucht, war aber enttäuscht: „echt nicht so meins“.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sagte entwaffnend offen: „Ein guter Arzt probiert alles“.

► Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne) hat sogar mal selbst Hanfpflanzen auf dem Balkon gezüchtet.

Fest steht: Die Hasch-Freigabe gilt als überfällig. Das Rausch-Verbot hat den Konsum von Joints und ähnlichen „Darreichungsformen“ nie verhindern können.

Folge: Zehntausende Kleinstdelikte, Ermittlungs- und Justizverfahren, die unsere Gerichte blockieren.

Das große Geschäft machten, völlig unkontrolliert, Drogengangs und internationale Dealer-Ringe. Jahresumsatz in Deutschland: geschätzte fünf Milliarden Euro.

► Das könnte sich mit der kontrollierten Freigabe mit Deckelung des Rauschmittel-Gehalts (THC) über lizensierte Händler und in Apotheken ändern, wie es Lauterbachs Entwurf vorsieht. Experten rechnen insgesamt sogar mit Mehreinnahmen für den Staat von 4,7 Milliarden Euro (Steuern, Abgaben, Einsparungen bei Polizei und Justiz).

Dennoch bestehen Risiken, warnen Mediziner (siehe unten)!

„Fragen bleiben“, sagt Thomas Fischbach, Chef des Verbands der Kinder- und Jugendärzte: „Wird der Schwarzmarkt wirklich ausgetrocknet? Kann man Jugendliche vor legalisierten Cannabis-Produkten fernhalten? Lässt sich der THC-Gehalt zuverlässig begrenzen?“

▶︎ Umso dringender sei, so Fischbach, „dass die Folgen der Legalisierung von Anfang an wissenschaftlich überprüft werden – und nicht erst in vier Jahren, wie Lauterbach es plant.“

Wie gefährlich ist Cannabis wirklich?

Neurologe Prof. Dr. med. Frank Erbguth (66), Präsident der Deutschen Hirnstiftung: „Bei Personen unter 18 Jahren, bei denen das Gehirn noch heranwächst, kann es sein, dass häufiger Konsum Schäden verursacht.“

Mechanismen und Strukturen, die sich erst noch herausbilden, könnten gestört und aus dem Gleichgewicht gebracht werden.

„Es wird vermutet, dass Psychosen dadurch verstärkt oder vielleicht sogar ausgelöst werden können.“ Das ausgereifte Gehirn eines Erwachsenen sei weniger anfällig. Über die psychischen Auswirkungen müsse noch mehr geforscht werden. „Ich persönlich würde aber sagen, dass Nikotin und Alkohol definitiv schlimmere Folgen haben“, so der Neurologe.

Die Hanfpflanze (Cannabis): Arten, Verwendung und Cannabinoide
Quelle: info.bild.de

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