Engagement in Schulen

Bundeswehr rekrutiert Tausende Minderjährige

25.07.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Jugendoffiziere der Bundeswehr kommen auf Anfrage in die Schulen und informieren über Sicherheitspolitik und die Bedeutung von Soldaten. (Foto: picture alliance/dpa)

Die Bundeswehr braucht dringend Soldaten und Soldatinnen. Nun scheint der Beruf bei jungen Leuten beliebt zu sein. Das Verteidigungsministerium verzeichnet einen Anstieg bei der Rekrutierung von 17-Jährigen und wehrt sich gegen einen Vorwurf der Linken.

Die Bundeswehr hat in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 7681 Minderjährige rekrutiert. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Gruppe der Linken im Bundestag hervor. Ein Höchstwert wurde demnach im vergangenen Jahr mit 1996 Rekruten unter 18 Jahren verzeichnet, nach 1773 im Jahr davor. Insgesamt wurden 2023 nach Bundeswehrangaben 18.800 Soldatinnen und Soldaten eingestellt.

Ein freiwilliger Dienst in der Bundeswehr ist mit Einverständnis der Eltern vom vollendeten 17. Lebensjahr an zulässig. Müssten Interessierte mit dem Beginn ihrer Ausbildung bis zum 18. Geburtstag warten, wären sie gegenüber gleichaltrigen Berufseinsteigern im zivilen Bereich benachteiligt, heißt es bei der Bundeswehr. 17-jährige Soldatinnen und Soldaten würden grundsätzlich nicht in den Einsatz geschickt.

Die Zahl jugendlicher Rekruten ist für die bildungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Nicole Gohlke, dennoch Anlass für Kritik: „Die Bundesregierung scheint den Schutz von Minderjährigen vor Militarisierung inzwischen völlig aufgegeben zu haben“, sagte sie und prangerte zudem die Auftritte von Jugendoffizieren der Bundeswehr in Schulen an. Die Schule müsse ein politisch neutraler und sicherer Ort und politische Bildung unabhängig und altersgerecht sein. „Diese bewusste und zunehmende Anwerbung Jugendlicher ist inakzeptabel.“

Ministerium weist Vorwürfe zurück

Das Verteidigungsministerium weist den Vorwurf der Militarisierung, auch im Zusammenhang mit Jugendoffizieren, zurück. Diese stellten sich auch der Diskussion mit militärkritischen Positionen. „Die Jugendoffizierinnen und Jugendoffiziere betreiben keine Nachwuchswerbung“, heißt es in deren Jahresbericht.

Zuständig für dieses Thema seien die Karriereberater der Bundeswehr. Die Jugendoffiziere sollen über militärische und sicherheitspolitische Grundsatzfragen und über Einsätze der Bundeswehr informieren und kommen auf Einladung in die Schulen.

Der Antwort des Verteidigungsministeriums zufolge waren Mitte Juli dieses Jahres 85 von 94 Dienstposten für Jugendoffiziere besetzt. Im vergangenen Jahr hielten sie an Schulen und Hochschulen insgesamt 3460 Vorträge und erreichten damit etwa 90.000 Schüler und Studenten.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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