Bürger sollen Batterien und Taschenlampen kaufen

Bundeswehr-General warnt vor Anschlägen auf Infrastruktur und Cyberangriffen

11.10.2022
Lesedauer: 2 Minuten
© dpa / Foto: Annette Riedl/dpa

Carsten Breuer ist der Befehlshaber des territorialen Führungskommandos der Bundeswehr. Er möchte die Bürger auf Anschläge vorbereiten. Die SPD widerspricht und warnt vor „Panikmache“.

Bundeswehr-General Carsten Breuer hat vor etwaigen Anschlägen auf die kritische Infrastruktur in Deutschland gewarnt. „Jede Umspannstation, jedes Kraftwerk, jede Pipeline“ könne angegriffen werden und ein mögliches Ziel sein, sagte der Befehlshaber des neuen territorialen Führungskommandos der Bundeswehr der „Bild am Sonntag“. Aus der SPD kam Widerspruch zu dieser Lage-Einschätzung.

Die Bundeswehrführung stelle sich daher „vor allem auf hybride Bedrohungen ein“. Dazu zählte der General insbesondere „Einflussnahmen, mit Anschlägen auf Infrastruktur und mit Cyberangriffen, oder zum Beispiel Aufklärungsflüge mit Drohnen über Kasernen“.

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Die Sicherheitsbehörden müssten sich auf diese Bedrohungslage einstellen. „Deutschland muss mit seinen Sicherheitsbehörden ein Auge darauf und ein Ohr daran haben, wogegen mögliche Anschläge geplant werden, was die wahrscheinlichsten Szenarien sind“, sagte er.

Empfohlener Vorrat: Taschenlampen und Batterien

Angesichts der neuen Bedrohungslage forderte Breuer alle Deutschen auf, ihr Verhalten zu ändern. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe gezeigt, dass Krieg in Europa wieder möglich sei. Das habe Konsequenzen für jeden Bürger.

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„Jedem sollte klar sein, dass er sein individuelles Verhalten ändern sollte.“ Dazu gehört laut Breuer alles, was „unsere Widerstandskraft“ stärke. Das reiche von der mentalen Einstellung bis zur Vorratshaltung zu Hause. Konkret empfahl der Befehlshaber des Bundeswehr-Führungsgremiums die Anschaffung einer Taschenlampe und genügend Batterien.

Im Ernstfall könne sich Deutschland aber verteidigen, sagte Breuer weiter. „Militärisch haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Den Einflussnahmen, denen wir derzeit ausgesetzt sind, können wir jedenfalls sehr viel entgegensetzen.“ Zugleich warnte er davor, die nuklearen Drohungen aus Russland zu unterschätzen. „Unsere Lebensweise, unsere Werte, unsere gesamte Gesellschaft“ seien bedroht.

„Die Analyse von Carsten Breuer teile ich nicht“, sagte hingegen die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dorothee Martin. „Natürlich ist die Lage ernst.“ Sie verwies etwa auf die Sabotage bei der Bahn, die am Samstag den Zugverkehr in weiten Teilen Nordeutschlands lahm gelegt hatte. „Das ist aber kein Grund zur Panikmache, denn selbstverständlich sind wir im Friedenszustand in Deutschland.“ (AFP)

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