Bundespräsidentenwahl 2022: Frank-Walter Steinmeier bleibt im Amt – und warnt Putin

14.02.2022
Lesedauer: 14 Minuten
Frank-Walter Steinmeier bleibt Bundespräsident von Deutschland. Er gewinnt die Wahl mit deutlicher Mehrheit. © Christophe Gateau/dpa

Heute hat die Bundesversammlung einen Bundespräsidenten gewählt. Mit einer großen Mehrheit bleibt Frank-Walter Steinmeier im Amt. Die Entwicklungen hier im Ticker.

  • Der Bundespräsident* wurde heute von der Bundesversammlung* gewählt.
  • Das amtierende Staatsoberhaupt Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die Bundespräsidentenwahl für sich entschieden und sich gegen seine Gegenkandidaten durchgesetzt.
  • In seiner anschließenden Rede wird Bundespräsident Steinmeier deutlich und warnt den russischen Präsidenten Wladimir Putin*.

+++ 17.06 Uhr: Mit einer klaren Mehrheit von 1045 Stimmen hat Frank-Walter Steinmeier die Bundespräsidentenwahl für sich entschieden und wird auch die nächsten fünf Jahre weiter im Amt bleiben. Nominiert wurde er von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP sowie von der CDU/CSU-Opposition. Der 66-Jährige, der seine Parteizugehörigkeit zur SPD als Staatsoberhaupt ruhen lässt, ist seit 2017 Bundespräsident.

Die Kandidat:innen der anderen Parteien blieben wie erwartet chancenlos. Auf den von der Linken aufgestellten Mediziner Gerhard Trabert (65) entfielen 96 Stimmen, der von der AfD nominierte CDU-Politiker Max Otte (57) erhielt 140 Stimmen. Für die Physikerin Stefanie Gebauer (41), die von den Freien Wählern in die Wahl geschickt wurde, stimmten 58 Delegierte.

Nach Sieg bei Bundespräsidentenwahl: Steinmeier mit deutlichen Worten in Rede

Nach der Verkündung des Ergebnisses trat Steinmeier vor die Delegierten und bedankte sich für das Vertrauen. Er nutzte die Gelegenheit aber auch, um über den aktuellen Ukraine-Konflikt zu sprechen. Mit deutlichen Worten wandte er sich in seiner Rede unter anderem an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und gab ihm klar die Verantwortung für die Eskalation. Auch sandte er eine Warnung an das Staatsoberhaupt Russlands: „Unterschätzen Sie nicht die Stärke der Demokratie“, sagte Steinmeier. Putin solle lieber „die Schlinge um den Hals der Ukraine“ lösen und einen Weg suchen, der den Frieden in Europa bewahrt. Die Nato-Partner in Osteuropa könnten sich auf die Unterstützung Deutschlands verlassen.

Zugleich versprach der wiedergewählte Bundespräsident, er werde der Auseinandersetzung mit radikalen Gegnern der Corona-Politik nicht aus dem Weg gehen. „Ich werde als Bundespräsident keine Kontroverse scheuen, Demokratie braucht Kontroverse“, sagte er. Die Pandemie habe tiefe Wunden in der Gesellschaft hinterlassen, er wolle nun dabei helfen, diese zu heilen.

Die Mitglieder:innen der Bundesversammlung fanden sich am Sonntagnachmittag (13.02.2022) im Paul-Löbe-Haus in Berlin zusammen, um ihre Stimme abzugeben. 1472 Delegierte waren wahlberechtigt, darunter Abgeordnete des Deutschen Bundestags und eine gleich große Zahl von Mitglieder:innen, die die 16 Landtage entsandten. Auf der Liste der Wahlleute standen zudem Prominente wie Bundestrainer Hansi Flick, Fußballer Leon Goretzka, Musiker Roland Kaiser und Wissenschaftler und Astronaut Alexander Gerst. Mit dabei war auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel, die vor der Wahl langen Applaus erhielt. Zudem kamen mehr als 70 Nachrücker kamen zum Zuge – unter anderem, weil Delegierte mit positiven Coronatests ausfielen.

Kanzler Scholz gratuliert Steinmeier zur Bundespräsidentenwahl

+++ 15.22 Uhr: Der Live-Ticker zur Bundespräsidentenwahl ist beendet.

+++ 15.13 Uhr: Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) gratuliert Frank-Walter Steinmeier zu der Wiederwahl. Er sei in der Lage dem Land eine Orientierung zu geben, nicht nur im Hinblick auf die Corona-Situation, sondern auch auf die Sicherung des Friedens. Steinmeier ist laut Scholz der richtige Bundespräsident zur richtigen Zeit.

Bundespräsidentenwahl: Frank-Walter Steinmeier bleibt im Amt

+++ 14.55 Uhr: Frank-Walter Steinmeier tritt, nachdem er die Wahl angenommen hat, zu einer Rede vor die Delegierten im Paul-Löbe-Haus. Er bedankt sich für das Vertrauen derjenigen, die für ihn gestimmt haben und bittet um das Vertrauen jener, die es bei der Wahl nicht getan haben.

Steinmeier nutzt aber auch die Gelegenheit, um auf die Ukraine-Krise aufmerksam zu machen. Er bedauere die ständige Gefahr eines Kriegs, ausgehend von dem militärischen Konflikt in Osteuropa. Für Steinmeier gibt es jedoch nur einen Verantwortlichen dafür: Russland. Auch sendet er eine deutliche Warnung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Unterschätzen Sie nicht die Stärke der Demokratie“, sagte er und bekommt dafür großen Applaus der Delegierten. Das Wichtigste sei nun, einen Weg zu suchen, der den Frieden in Europa bewahrt.

Auch kommt er auf die Corona-Pandemie zu sprechen. Diese habe im Land tiefe Wunden geschlagen und er wolle nun helfen, diese zu heilen. „Gehen wir es gemeinsam an. Ich freue mich auf das, was vor uns liegt“ – so beendet Steinmeier seine Rede bei der Wahl zum Bundespräsidenten.

+++ 14.26 Uhr: Das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl liegt vor. Wie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas verkündet, bleibt Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident von Deutschland. Er kommt auf insgesamt 1045 Stimmen.

+++ 14.12 Uhr: Die Unterbrechung für die Stimmen-Auszählung wird derzeit genutzt, um Gespräche und Interviews zu führen. Obwohl Linke-Kandidat Gerhard Traberts Chancen bei der Bundespräsidentenwahl sehr gering sind, sei er „dankbar für dieses Vertrauen und die Möglichkeit.“ Die Frage, ob er sich durch die Partei für die Wahl instrumentalisiert fühle, verneint er deutlich. Er sehe es vielmehr als Chance, etwas bewirken und vor allem auf die Armut und Obdachlosigkeit in Deutschland aufmerksam machen zu können.

Bundespräsidentenwahl 2022: Erster Wahlgang abgeschlossen – Otte hofft auf CDU-Parteiverbleib

+++ 13.40 Uhr: Die Verlesung der Namen für den ersten Wahlgang ist abgeschlossen. Wie die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas bekannt gibt, haben alle Wahlberechtigten ihre Stimme mittlerweile abgegeben. Nun beginnt die Auszählung und die Sitzung wird für mindestens 45 Minuten unterbrochen.

Der erste Wahlgang der Bundespräsidentenwahl ist abgeschlossen. Die Stimmen werden ausgezählt.
Der erste Wahlgang der Bundespräsidentenwahl ist abgeschlossen. Die Stimmen werden ausgezählt.© Wolfgang Kumm/dpa

+++ 13.20 Uhr: Max Otte (CDU), Kandidat für die AfD, wird in einem Interview des Senders Phönix mit seiner Kandidatur für eine andere Partei konfrontiert. Otte ist der Meinung, dass die CDU einen Gegenkandidaten hätte aufstellen müssen, anstatt Frank-Walter Steinmeier ihre Unterstützung zuzusichern. Seine Kandidatur für die AfD könnte nun für ihn allerdings den baldigen Parteiausschluss bedeuten. Otte verwies jedoch darauf, dass dies noch nicht entschieden sei. „Ich bin Parteifreund, ich hoffe, ich bleibe es“, sagte er.

SPD-Chef Lars Klingbeil betont in einem Interview erneut die Eignung Frank-Walter Steinmeiers. Es gehe darum, einen „Bundespräsidenten zu wählen, der das Land zusammenhalten kann.“ Dafür könne Steinmeier sorgen.

Wahlberechtigte treten in Wahlkabinen zur Bundespräsidentenwahl

+++ 13.09 Uhr: Im Paul-Löbe-Haus herrscht auf mehreren Etagen ein reges Treiben. Die Verlesung ist beinahe zur Hälfte abgeschlossen und befindet sich derzeit bei dem Buchstaben „L“. Einige Wahlberechtigte, die ihre Stimmen bereits abgegeben haben, haben sich inzwischen wieder auf ihren Plätzen eingefunden.

Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unterhält sich während der Bundespräsidentenwahl mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP).
Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unterhält sich während der Bundespräsidentenwahl mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP).© Kay Nietfeld/dpa

+++ 12.50 Uhr: Während die einzelnen Namen der Wahlberechtigten für den ersten Wahlgang aufgerufen werden, haben sich viele von den Anwesenden von ihren Stühlen erhoben, um untereinander Gespräche zu führen, so auch Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP). Insgesamt werden 1472 Namen verlesen.

+++ 12.36 Uhr: Die Bundestagspräsidentenwahl ist offiziell eröffnet. Nach und nach werden nun die Wahlberechtigten in alphabetischer Reihenfolge verlesen, die anschließend in die Wahlkabinen treten und ihre Stimmen abgeben.

Bundespräsidentenwahl live: Bundestagspräsidentin eröffnet die Versammlung

+++ 12.00 Uhr: Es geht los. Die 17. Bundesversammlung hat sich im Paul-Löbe-Haus eingefunden. Nun werden verschiedene politische Akteure ihre Reden halten. Eröffnet wird die Bundespräsidentenwahl 2022 von der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). Frank-Walter Steinmeier werden offenbar ungefähr sechs Minuten Redezeit zugesprochen.

Die Wahlberechtigten zur Bundespräsidentenwahl 2022 geben im Paul-Löbe-Haus ihre Stimmen ab - darunter Angela Merkel (CDU), Christian Lindner (FDP), Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU).
Die Wahlberechtigten zur Bundespräsidentenwahl 2022 geben im Paul-Löbe-Haus ihre Stimmen ab – darunter Angela Merkel (CDU), Christian Lindner (FDP), Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU).© Wolfgang Kumm/dpa

+++ 11.09 Uhr: Bei der Bundespräsidentenwahl 2022 gilt 3G-Regel und FFP2-Maskenpflicht für alle, denn Wahlen in Corona-Zeiten sind bekanntermaßen aufwändiger. Die 1472 Delegierten werden im Paul-Löbe-Haus auf fünf Ebenen verteilt, die Stühle immer mit eineinhalb Metern Abstand aufgestellt. Jede Fraktion erhält einen Saal, in dem die Delegierten die Wahl über Bildschirme verfolgen können. Vor der Wahl waren Umbauarbeiten nötig. So musste das Foyer im Erdgeschoss dem restlichen Raum angeglichen und ein Boden eingezogen werden.

Glanz, Glamour und Grüppchenbildung sind während der Pandemie also nicht drin. Man müsse es auf „das Notwendige“ beschränken, erklärt Katja Mast von der SPD gegenüber dem Deutschlandfunk – und das Notwendige sei eben die Wahl des Bundespräsidenten. Mast selbst kann an der Wahl nicht teilnehmen, da sie einen Corona-Fall in der Familie hat.

 Bundespräsidentenwahl: Steinmeier soll „Anwalt der Menschen, die in einer schwierigen Situation sind“ sein

+++ 10.20 Uhr: Der Weg zur Bundesversammlung und damit zur Bundespräsidentenwahl 2022 ist geebnet. Im Paul-Löbe-Haus, einem zum Bundestag gehörenden Gebäude, versammeln sich derzeit noch Parteien, Politiker:innen und Politikinteressierte. Trotz der hohen Siegwahrscheinlichkeit von Frank Walter-Steinmeier, stellten Linke und AfD eigene Kandidaten. Janine Wissler, eine der Parteivorsitzenden der Linken, äußerte sich positiv zur Bundespräsidentenwahl: Die Partei wolle mit der Nominierung Gerhard Traberts kein Zeichen gegen Steinmeier, sondern ein Zeichen für Themen wie Gesundheitssystem, -versorgung, Obdachlosigkeit setzen. Das sagte Wissler im Gespräch mit Phoenix.

Kritik an Steinmeier in seiner Amtszeit als Bundespräsident habe Wissler nur bedingt, für die Zukunft wünscht sie sich eine stärkere Sichtbarkeit des Bundespräsidenten. Steinmeier solle auch als „Anwalt der Menschen, die in einer schwierigen Situation sind“ auftreten, sagte die Linken-Chefin.

Frank-Walter Steinmeier vor der Bundespräsidentenwahl 2022 – er ist der zweitbeliebteste Bundespräsident der Deutschen.
Frank-Walter Steinmeier vor der Bundespräsidentenwahl 2022 – er ist der zweitbeliebteste Bundespräsident der Deutschen.© Britta Pedersen/dpa

Bundespräsidentenwahl: Welches Staatsoberhaupt finden die Deutschen am besten?

+++ 9.29 Uhr: Am heutigen Sonntag (13.02.2022) kommt die Bundesversammlung zusammen, um erneut einen Bundespräsidenten zu wählen. Deutschlands Repräsentant wird wohl weiterhin Frank-Walter Steinmeier sein. Doch welcher Bundespräsident hat für die Deutschen am besten regiert?

Diese Frage hat T-Online gemeinsam mit einem Meinungsforschungsinstitut gestellt und folgende Antwort bekommen: Mit großem Abstand hat es Richard von Weizsäcker (CDU), Bundespräsident von 1984 bis 1994, an die Spitze geschafft. Er erhielt 37 Prozent der Stimmen. Darauf folgten Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 14 Prozent und Joachim Gauck (parteilos) mit zwölf Prozent. Steinmeier regierte vom 12. Februar 2017 bis dato – und wahrscheinlich darüber hinaus. Auch Weizsäcker wurde in eine zweite Amtsperiode gewählt.

Am Ende der Liste finden sich Christian Wulff (CDU), der 2012 zurücktrat, mit zwei Prozent und Karl Carstens (CDU) mit einem Prozent. So bewerteten die Deutschen ihre Bundespräsidenten** – wer ist der Beste?

  1. Richard von Weizsäcker (CDU): 37 Prozent
  2. Frank-Walter Steinmeier (SPD): 14 Prozent
  3. Joachim Gauck (parteilos): Zwölf Prozent
  4. Johannes Rau (SPD): Acht Prozent
  5. Roman Herzog (CDU): Sieben Prozent
  6. Horst Köhler (CDU): Fünf Prozent
  7. Christian Wulff (CDU): Zwei Prozent
  8. Karl Carstens (CDU): Ein Prozent
  9. Anderer / Weiß nicht: 14 Prozent

**T-Online: „Die genaue Fragestellung der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage lautete: ‚Wer ist oder war Ihrer Meinung nach der beste Bundespräsident?‘ Civey befragte online im Zeitraum vom 10. bis 11. Februar 2022 5.033 volljährige Bundesbürger und Bundesbürgerinnen. Die Daten sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten.“

Bundespräsidentenwahl 2022: So ist der Ablauf des Wahlsonntags

Update vom Sonntag, 13.02.2022, 07.25 Uhr: Am Sonntagnachmittag ist es so weit, der Bundespräsident wird gewählt. Bisher zeichnet sich eine Wiederwahl des amtierenden Bundespräsidenten Frank Walter-Steinmeier ab.

Sollte sich die Bundespräsidentenwahl 2022 zeitlich an der letzten Wahl 2017 orientieren, ist mit folgendem Ablauf zu rechnen:

  • Ca. 09.00 Uhr: Erste Live-Streams vor Ort beginnen
  • 12.00 Uhr: Live-Stream des Bundestags beginnt
  • Ca. 12.45/13 Uhr: Stimmabgabe beginnt
  • Ca. 14.15 Uhr: Stimmabgabe abgeschlossen/Auswertung beginn
  • Ca. 15.00 Uhr: Ergebnis
  • In den Abendstunden: Interview mit dem/der neu- oder wiedergewählten Bundespräsidenten/Bundespräsidentin

Sowohl die Präsenz von Medienvertretern ab neun Uhr als auch der Live-Stream des Bundestags sind bereits angekündigt. Sie können die Wahl des Bundespräsidenten also live im TV und im Live-Stream* mitverfolgen.

Bundespräsidentenwahl: SPD ruft 2022 zur Wiederwahl von Frank Walter-Steinmeier auf

+++ 15.40 Uhr: Ein Tag vor der Bundesversammlung hat die SPD zur Wiederwahl von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgerufen. Darüber berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). „Diese Wiederwahl bedeutet Kontinuität einer sehr, sehr guten Amtsführung“, sagte Parteichefin Saskia Esken am Samstag (12.02.2022) vor einer Fraktionssitzung in Berlin. Angesichts vieler Krisen benötige das Land diese Kontinuität.

Lars Klingbeil unterstrich Steinmeiers Kompetenz. „Wir leben in polarisierten Zeiten und ich befürchte, dass diese Polarisierung nicht abnehmen wird in den nächsten Jahren. Da braucht es jemanden als Bundespräsidenten, der in der Lage ist, Brücken zu bauen, der in der Lage ist, Menschen zusammenzubringen, der in der Lage ist, auch eine Sprache zu finden, die das Land zusammenhält und vereint. Diese Person haben wir mit Frank-Walter Steinmeier“, sagte der SPD-Parteichef.

Reichstag und Paul-Löbe-Haus an der Spree.
Die Bundespräsidentenwahl 2022 findet im Paul-Löbe-Haus (r.) an der Spree in Berlin statt.© Ingo Schulz/Imago

Bundespräsidentenwahl 2022 live: Steinmeier tritt bei SPD und Union auf

Update vom Samstag, 12.02.2022, 07.46 Uhr: Frank-Walter Steinmeier wird am Tag vor der Bundespräsidentenwahl 2022 noch einmal bei den Parteien SPD und CDU/CSU auftreten. Die Parteien kommen zu letzten Vorbereitungssitzungen zusammen. Unterstützt wird Steinmeiers Wiederwahl von SDP, CDU/CSU, Grünen und FDP. In der Bundesversammlung machen diese Parteien 1223 der insgesamt 1472 Mitglieder aus, womit Steinmeiers zweite Amtszeit bereits als gesichert gilt.

Seinen Auftritt bei den Grünen hatte der jetzige Amtsinhaber bereits am Freitagabend (11.02.2022) in einer Online-Konferenz. Danach sprachen die Fraktionschefinnen Britta Haßelmann und Katharina Dröge in den höchsten Tönen von ihm: „Frank-Walter Steinmeier ist ein sehr guter und hoch angesehener Bundespräsident“. Sie führten weiter aus, dass sie ihren Wahlleuten in der Bundesversammlung deshalb empfehlen, „Frank-Walter Steinmeier erneut zum Bundespräsidenten zu wählen“.

Auch Linke und AfD tagen am Samstag mit ihren Kandidaten. Für die Linke geht Mediziner Gerhard Trabert ins Rennen. Für die AfD ist es Ökonom Max Otte. Auch am Sonntag soll es vor Beginn der Bundesversammlung zu weiteren Fraktionssitzungen kommen.

Bundespräsidentenwahl: Welche Promis 2022 mitentscheiden

+++ 19.34 Uhr: Am Sonntag (13.02.2022) dürfen nicht nur die Parteien im Bundestag entscheiden, wer neuer Bundespräsident wird. Auch Prominente werden die Wahl zwischen Frank-Walter Steinmeier (SPD), Gerhard Trabert (parteilos, nominiert von Die Linke), Max Otte (CDU, nominiert von AfD) und Stefanie Gebauer (Freie Wähler) haben. Wer mit entscheiden darf, wird zuvor von den Parteien im Deutschen Bundestag entschieden. Diese Promis sind Wahlberechtigte*:

  • Dietmar Bär (Bekannt als Freddy aus dem „Tatort*“)
  • Dieter Nuhr (Kabarettist)
  • Bernd Stelter (Komiker)
  • Hennes Bender (Komiker)
  • Christian Drosten* (Direktor des Instituts für Virologie der Berliner Charité)
  • Marylyn Addo (Infektiologion)
  • Sandra Ciesek (Virologin)
  • Özlem Türeci (Mitbegründerin des Mainzer Impfstoff-Entwicklers Biontech*)
  • Christian Karagiannidis (Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin)
  • Gernot Marx (Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin)
  • Roland Kaiser (Sänger)
  • Igor Levit (Starpianist)
  • Klaas Heufer-Umlauf (TV-Moderator)
  • Leon Goretzka (Profi-Fußballer)
  • Kristina Vogel (Radrennfahrerin)
  • Britta Steffen (Profi-Schwimmerin)
  • Jana Majunke (Radrennfahrerin)
  • Angela Merkel (Ex-Bundeskanzlerin)
  • Alexander Gerst (Astronaut)
  • uvm.

Bundespräsidentenwahl in Berlin: Bundesversammlung kommt 2022 zusammen

Update vom Freitag, 11.02.2022, 15.34 Uhr: Bei der Wahl zum Bundespräsidenten am Sonntag, dem 13. Februar 2022, hat Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier (SPD) gute Aussichten wiedergewählt zu werden. Seinen zwei Gegenkandidaten Gerhard Trabert (parteilos, nominiert von Die Linke), Max Otte (CDU, nominiert von AfD) sowie der Kandidatin Stefanie Gebauer (Freie Wähler) werden nur geringe Chancen eingeräumt.

Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag der Augsburger Allgemeinen Zeitung die bevorstehende Wahl nun zum Anlass genommen, die Bevölkerung zu befragen, wie zufrieden sie mit Steinmeier als Bundespräsident sind. Das Ergebnis ist jedoch alles andere als eindeutig: 55 Prozent der Befragten gaben an, mit seiner Arbeit zufrieden zu sein. 31 Prozent bewerten seine erste Amtszeit jedoch negativ und 14 Prozent sind unentschlossen. Deutliche Unterschiede gibt es in der Umfrage zu Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident* auch je nach Altersgruppe.

Bundespräsidentenwahl: Drei Kandidaten und eine Kandidatin treten am Sonntag (13.02.2022) an

Erstmeldung vom Freitag, 11.02.2022: Berlin – Am heutigen Sonntag (13.02.2022) entscheidet sich, wer für die nächsten fünf Jahre Deutschlands Bundespräsident sein wird. Bei der Bundespräsidentenwahl stimmt die Bundesversammlung diesmal zwischen drei Kandidaten ab. Eine Wiederwahl des amtierenden Staatsoberhaupts Frank-Walter Steinmeier (SPD) gilt aber als wahrscheinlich.

Neben Steinmeier stehen seine Gegenkandidaten Gerhard Trabert (parteilos, nominiert von Die Linke), Max Otte (CDU*, nominiert von AfD) und Stefanie Gebauer (Freie Wähler) zur Wahl. SPD, CDU/CSU*, Grüne* und FDP* haben keine eigenen Kandidaten aufgestellt, sondern unterstützen Steinmeier für eine zweite Amtszeit. Insgesamt 1472 Menschen geben ihre Stimme ab, darunter Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie diverse Wahlberechtigte aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft.

Wegen der Corona-Pandemie* tagt die Bundesversammlung nicht wie sonst im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes, sondern im benachbarten Paul-Löbe-Haus. Die Delegierten verteilen sich über mehrere Räume und Etagen und sollen so den Abstand von 1,5 Metern einhalten können.

Bundespräsidentenwahl 2022: Wird Frank-Walter Steinmeier wiedergewählt?

Bei der vergangenen Bundespräsidentenwahl im Jahr 2017 entschied sich die Bundesversammlung bereits im ersten Wahlgang eindeutig: Frank-Walter Steinmeier erlangte 74,3 Prozent der Stimmen und damit deutlich die absolute Mehrheit. Damals hatten wie heute auch SPD, Union, Grüne und FDP dem ehemaligen Bundesaußenminister ihre Unterstützung zugesagt. Die Linke, AfD, Freie Wähler sowie die Piratenpartei und Die PARTEI nominierten eigene Kandidaten, die allerdings kaum eine Chance hatten.

So hat die Bundesversammlung 2017 abgestimmt:

KandidatParteiStimmenanzahlAnteilUnterstützer
Frank-Walter SteinmeierSPD93174,3%SPD, CDU/CSU, Grüne, FDP
Christoph Butterweggeparteilos12810,2Die Linke
Albrecht GlaserAfD423,4%AfD
Alexander HoldFreie Wähler252,0%Freie Wähler, BVB/FW
Engelbert Sonnebornparteilos100,8%Piratenpartei, Die PARTEI
Enthaltung1038,2%
Ungültige Stimmen141,1%
Abgegebene Stimmen1253100%

Aktuelle Entwicklungen der Bundesversammlung, erste Prognosen und Hochrechnungen* sowie das Ergebnis* der Bundespräsidentenwahl erfahren Sie hier im Live-Ticker. (Ines Alberti) *fr.de und hna.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

Rubriklistenbild: © Christophe Gateau/dpa

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