Flutkatastrophe in Deutschland

Bundesinnenminister Seehofer: Wiederaufbau wird Milliarden kosten

19.07.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Innenminister Horst Seehofer zusammen mit dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet bei einem Besuch der Steinbachtalsperre Foto: picture alliance/dpa | Roberto Pfeil

Bei einem Besuch im Katastrophengebiet an der Ahr (Rheinland-Pfalz) hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (72, CSU) die Kosten für den Wiederaufbau auf mehrere Milliarden Euro geschätzt.

„Das ist eine Ausnahmesituation, die wir auch bei aller Anstrengungen vor Ort nur in einem großen nationalen Kraftakt bewältigen können“, sagte Seehofer am Montag in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

In Begleitung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (48, CDU) und dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz (58, SPD) machte sich Seehofer auch einen Eindruck von Hilfseinsätzen wie dem Aufbau mobiler Trinkwasseranlagen durch das Technische Hilfswerk (THW).

Der Katastrophenschutz in Deutschland sei gut aufgestellt, sagte Seehofer. Bund, Länder und Kommunen müssten sich aber auch gemeinsam Gedanken machen, welche Lehren aus dem Krisenmanagement zu ziehen seien. Es wäre falsch „in der Arroganz (zu) verharren“, dass man nichts mehr verbessern könne.

Zuvor machte sich der CSU-Politiker zusammen mit dem NRW-Ministerpräsidenten und Unions-Kanzlerkandidaten, Armin Laschet, ein Bild an der Steinbachtalsperre bei Euskirchen. Hier würdigte der Bundesinnenminister die Arbeit der Hilfsorganisationen als „erstklassig“.

Er bekräftigte zudem die Bedeutung eines dezentral und föderal organisierten Katastrophenschutzes. „Zentralismus verbessert nichts, wir brauchen bestimmte zentrale Einheiten wie das Technische Hilfswerk, aber nicht eine Entscheidungsbefugnis in Berlin“, sagte er am Montag.

Innenminister Seehofer und NRW-Ministerpräsident Laschet begutachten die Steinbachtalsperre bei Euskirchen (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Frank Jordans)
Innenminister Seehofer und NRW-Ministerpräsident Laschet begutachten die Steinbachtalsperre bei Euskirchen (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Frank Jordans)

In Nordrhein-Westfalen mussten unter anderem im Kreis Euskirchen an der Steinbachtalsperre Ortschaften wegen eines befürchteten Dammbruchs evakuiert werden. Die meisten Orte wurden mittlerweile wieder freigegeben. Die akute Gefahr eines Staumauerbruchs bestehe nicht mehr, hieß es.

Seehofer widersprach bei seinem Besuch Vorwürfen, Unwetterwarnungen seien nicht schnell genug über behördliche Meldewege weitergegeben worden. Vor Unwettern warne der Deutsche Wetterdienst und über die Bundesländer gelangten die Information an die Kommunen, die vor Ort die Entscheidungen träfen, erläuterte er und betonte: „Die Meldewege des Bundes haben funktioniert.“ 

mit dpa und epd

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