Vom Amt verboten

Blockierer wollen Ärzte durchlassen, dürfen aber nicht

28.02.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Durchwinken verboten! Pflegedienste im Einsatz müssen diesmal vor der Demonstration abbiegen Foto: Christian Schroedter

Magdeburg – Nett sein amtlich verboten!

Donnerstag und Freitag ist die B181 bei Göhren dicht: Dann demonstrieren dort Handwerker und Bauern gegen die Politik der Bundesregierung. Nicht der erste Protest dort.

Mitarbeiter von Pflegediensten, Krankenschwestern und Ärzte haben die Demonstranten bisher immer freundlich durchgewinkt. Das dürfen sie diesmal nicht!

Mit-Organisator Marko Kuckelt: „Die Versammlungsbehörde hat uns schriftlich untersagt, dass wir – wie bisher – Mitarbeiter von Pflegediensten und anderes medizinisches Personal bei unseren Demonstrationen die Bundesstraße passieren lassen.“

Seit Wochen legen Handwerker und Bauern die Bundesstraße an der Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen lahm. Die B 181 verbindet Sachsen-Anhalt mit Sachsen. Sie ist das Nadelöhr rund um die A9 (Autobahnabfahrt Leipzig-West).

Klein-Unternehmer Marko Kuckelt und seine Mitstreiter blockieren wieder die Bundesstraße 181 in Göhren; Foto: Christian Schroedter

Ungleichbehandlung von Verkehrsteilnehmern

Unternehmer Kuckelt erklärt: „Bei unserem Protest geht’s insbesondere um die Steuer- und Energiepolitik in Deutschland.“ Er und seine Mit-Demonstranten prangern den Ausstieg aus der Atomkraft an, gestiegene Spritpreise sowie hohe Steuerlast und Lohnnebenkosten.

Der überwiegende Teil der Auto- und Lkw-Fahrer habe darauf positiv reagiert, behauptet Kuckelt: „Das war auch dem Umstand zu verdanken, dass wir Pflegedienstautos, Krankenschwestern und Ärzte passieren ließen“, so Kuckelt.

Doch das untersagt der zuständige Landkreis Saalekreis nun. Er teilt den Veranstaltern mit: „Bei gewährten Zu- und Durchfahrten von Verkehrsteilnehmern … ist keine Auswahl zwischen Verkehrsteilnehmern zu treffen.“

Auf BILD-Anfrage bestätigt der Landkreis: „Es lagen nach der Versammlungslage im Januar mehrere Beschwerden einer möglichen Ungleichbehandlung von Verkehrsteilnehmern vor. Darauf hat die Behörde reagiert.“

Marko Kuckelt: „Auch wenn wir nicht mehr nett sein dürfen, hoffen wir, dass auch das Pflegepersonal unseren Protest weiter unterstützt.“

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