… und auch David Copperfield wird entzaubert
Jetzt erfährt die ganze Welt, welche Prominenten engste Kontakte mit dem verurteilten pädophilen Sexualstraftäter gepflegt haben.
In einem der größten Missbrauchsskandale der Welt rund um den verstorbenen Investmentbanker Jeffrey Epstein (†66) hat ein US-Gericht jetzt die Klarnamen von mehr als 170 zuvor meist anonym behandelten Personen veröffentlicht.
Sie wurden in einem Zivilstreit zwischen der US-Amerikanerin Virginia Giuffre (heute 40) und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell (61, verbüßt eine 20-jährige Freiheitsstrafe wegen Menschenhandels) genannt.
Foto: WILLIAM J. CLINTON PRESIDENTIAL LIBRARY
Die ersten 40 Dokumente (von 943 Seiten) von erwarteten 250, deren Freigabe angeordnet wurde, sind nun öffentlich.
Die Akten erwähnen größtenteils Personen, deren Namen bereits bekannt waren, darunter hochrangige Freunde Epsteins. Unter anderem die Ex-US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump sowie den britischen Prinzen Andrew.
Clinton, im Prozess als „John Doe 36“ (etwa „Max Mustermann 36“) bezeichnet, hatte Medien zufolge gegen die Nennung seines Namens keinen Einspruch erhoben. Die nun veröffentlichten Unterlagen enthalten Clintons Namen Dutzende Male, unter anderem in Zeugenaussagen, die ihn in die Nähe der Taten Epsteins rücken.
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► So wurde Epstein-Klägerin Johanna Sjoberg den Dokumenten von Mai 2016 zufolge zu Epsteins Kommentaren zu Clinton befragt. „[Epstein] sagte einmal, dass Clinton sie jung mag, und bezog sich dabei auf Mädchen“, sagte sie aus, berichtet u.a. die „New York Post“. Sjoberg wurde im Alter von 20 Jahren angeworben, um bei Epstein als „Massagetherapeutin“ zu arbeiten
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Ebenso häufig und in teils ähnlichem Kontext taucht Prinz Andrew namentlich auf. Er konnte 2022 einen Zivilprozess im Zusammenhang mit Epsteins Missbrauchsring abwenden. Er gab öffentlich trotz der Vorwürfe der US-Klägerin Virginia Giuffre gegen ihn nie zu, Sex mit der damals 17-Jährigen gehabt zu haben.
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David Copperfield wird entzaubert
In den vorliegenden Schriften wird auch Ex-Präsident Donald Trump genannt – im Kontext der Befragung einer Zeugin, die angab, zu Trump niemals sexuellen Kontakt gehabt zu haben.
Neu scheinen die Nennungen des „King of Pop“ Michael Jackson und des Astrophysikers Stephen Hawking zu sein. Aus ihnen scheint sich zumindest die einmalige Anwesenheit der Prominenten bei einer Veranstaltung Epsteins abzuleiten. Auch „Star Wars“-Schöpfer George Lucas habe demnach zumindest eine Party von Epstein besucht.
Auch Magier David Copperfield (67) taucht laut dem US-„Business Insider“ auf. Epsteins Klägerin Sjoberg sagte 2016 aus, der Zauberer habe gewusst, dass junge Mädchen dafür bezahlt wurden, andere Mädchen anzuwerben.
Weiter behauptete Sjoberg, dass sie Copperfield bei einem Abendessen in einem Haus von Epstein kennengelernt habe. Der Magier schien ein Freund von Epstein zu sein, sagte Sjoberg.
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