E-Autos heikles Wahlkampfthema

Biden will Tempo bei Verkehrswende drosseln

18.02.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Hinsichtlich E-Autos war US-Präsident Biden eigentlich sehr ambitioniert. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

US-Präsident Biden will die USA zur E-Auto-Nation machen. Regularien wie strengere Abgas-Grenzwerte sollen dabei helfen. Nun rückt das Weiße Haus angeblich davon ab – wegen der Wahlen im November.

US-Präsident Joe Biden will einem Zeitungsbericht zufolge die Verkehrswende hin zu Elektroautos aufschieben. Geplant seien nicht mehr so scharfe Abgas-Grenzwerte, berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf Personen, die mit dem Vorhaben vertraut sind. Von den Herstellern solle nicht mehr verlangt werden, den Verkauf von E-Autos schnell hochzufahren. Das Thema ist wichtig im US-Wahlkampf. Die großen Hersteller haben vor der Vernichtung von Arbeitsplätzen bei einer zu schnellen Pflicht für E-Autos gewarnt. Für Biden, der sich im November wiederwählen lassen will, ist das heikel.

So ist der Bundesstaat Michigan wichtig beim Kampf um das Weiße Haus. Dort leben Tausende Mitglieder der Autogewerkschaft UAW. Deren Führung hat sich für Bidens Wiederwahl ausgesprochen. Sein potenzieller Rivale Donald Trump hat die Verunglimpfung von E-Autos zu einer zentralen Strategie seines Wahlkampfs gemacht. Die Auto-Bauer und der Branchenverband AAI haben die Biden-Regierung aufgefordert, den geplanten Anstieg des Verkaufs von Elektrofahrzeugen zu verlangsamen. Sie sagen, dass die Elektro-Technologie für viele US-Verbraucher noch zu kostspielig sei. Zudem werde mehr Zeit für die Entwicklung der Ladeinfrastruktur benötigt.

Tesla fordert strengere Regeln

AAI-Präsident John Bozzella sagte, die Wahlmöglichkeiten für Kunden müssten erhalten bleiben. Die großen US-Hersteller General Motors, Ford und Stellantis (Chrysler, Dodge, Jeep) hatten gewarnt, sie könnten ihre Flotten nicht schnell rentabel umstellen. Ein Sprecher der US-Umweltbehörde EPA sagte, der Entwurf für die endgültige Regelung sei im Prüfverfahren. Die Behörde setze sich für eine Lösung ein, die „leicht erreichbar ist, eine Reduzierung der Luft- und Klimaverschmutzung sicherstellt und wirtschaftliche Vorteile für Familien bietet“. Die Hersteller unterstützen eine frühere Idee, den Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen. Die Regierung hatte zuletzt 67 Prozent bis 2032 ins Gespräch gebracht, von derzeit weniger als acht Prozent.

Der AAI warnte, es könne die US-Autobauer rund 14 Milliarden Dollar Geldstrafe kosten, wenn sie die CO2-Ziele nicht erreichten. Der E-Auto-Pionier Tesla fordert indes strengere Vorgaben. So müsse ein Marktanteil für E-Autos bis 2032 von 69 Prozent und bis 2035 von 100 Prozent verbindlich werden. Auch Umweltgruppen wollen schärfere Vorgaben. Die USA hinken bei Elektrofahrzeugen Europa und vor allem China hinterher, wo im Januar knapp 30 Prozent der verkauften Fahrzeuge Elektroautos oder Plug-in-Hybride waren.

Bei Ford etwa entfallen derzeit nur vier Prozent der Gesamtverkäufe auf E-Autos, bei GM drei Prozent. Das Problem für diese Marken ist ihre Abhängigkeit von den größten und am wenigsten effizienten Fahrzeugen, also großen Pickups und Lkw-basierten SUVs. Diese stehen für 46 Prozent der GM-Verkäufe und 59 Prozent bei Ford.

Quelle: ntv.de, tkr/rts

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