An Berliner Hochschulen wird Klimaschutz immer wichtiger. Das macht sich auch in den Mensen bemerkbar – Fleisch und Fisch sollen in Zukunft nur noch vier Prozent des Speiseplans ausmachen. Ein weiteres Ziel: Klimaneutralität.
Montags kommt kein Fleisch mehr auf den Tisch und auch sonst werden Schnitzel und Co. in der Minderheit sein: In den Berliner Mensen soll das Essen ab dem Wintersemester noch ökologischer werden. „Das neue Ernährungskonzept wurde insbesondere entwickelt, weil Studierende immer wieder an uns herangetreten sind mit dem Wunsch, das Angebot in den Mensen noch klimafreundlicher zu gestalten“, erklärt Daniela Kummle vom Studierendenwerk.
Fleisch und Fisch sollen künftig nur noch vier Prozent des Speiseplans ausmachen, das restliche Angebot wird vegetarisch oder vegan sein. Bereits seit fast zehn Jahren wird in den großen Mensen laut Kummle täglich ein veganes, sogenanntes Klimaessen, aus frischen, saisonalen Hauptzutaten serviert. „Dieses zeichnet sich durch einen besonders geringen Co2-Fußabdruck aus.“ Momentan sind die Mensen allerdings geschlossen, Essen gibt es auf Bestellung zum Abholen.
Der Klimaschutz wird an den Berliner Hochschulen immer mehr zum Thema. Und das macht sich nicht nur auf den Tellern bemerkbar. Viele Hochschulen stellen umfangreiche Klimaschutzkonzepte auf. Die Technische Universität (TU) Berlin zum Beispiel hat sich vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Dazu sollen unter anderem Gebäude energetisch saniert werden. Hunderte Mitarbeiter wollen zudem bei Dienstreisen auf Kurzstreckenflüge verzichten und haben dazu eine Selbstverpflichtung unterschrieben.
Nachhaltigkeit und Klimaneutralität
„Wir haben das Thema Klimaschutz in den vergangenen vier Jahren deutlich nach vorn geschoben“, sagt Hans-Ulrich Heiss, TU-Vizepräsident für Lehre, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Nach außen hin sei das Engagement besonders sichtbar geworden, als Mitglieder des Präsidiums bei den Fridays for Future-Demonstrationen mitliefen.
An der Hochschule gebe es zudem Hunderte Forschungsprojekte und viele Studiengänge, die sich mit Klimaschutzfragen beschäftigten. Das Thema Nachhaltigkeit sei inzwischen ein Leitbild der Lehre. Jeder Student könne sich an einem entsprechenden Zertifikatsprogramm beteiligen.
Auch die Humboldt-Universität will bis 2030 klimaneutral werden und hat dazu zwei Klimaschutzmanager engagiert, die ein Klimaschutzkonzept aufstellen und gemeinsam mit Hochschulvertretern Maßnahmen entwickeln wollen, um die Treibhausgas-Emissionen deutlich zu minimieren.
„Die Freie Universität hat im Dezember 2019 als erste deutsche Hochschule den Klimanotstand ausgerufen“, teilte eine Mitarbeiterin mit. Eines ihrer Ziele: Klimaneutralität bis 2025.