Besuch am Wahlstand

Bei einem kuriosen Treffen sagt der Clan-Boss zum Berliner CDU-Chef: „Ich kenne Sie“

13.08.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Jörg Carstensen/dpa

Kai Wegner, der Vorsitzende des Berliner Landesverbandes der CDU, traf vor wenigen Tagen offenbar auf den Chef des sogenannten Remmo-Clans. Dieser soll ihn bei einer Wahlkampfveranstaltung gezielt angesprochen haben.

Am 2. August gegen 17.30 Uhr soll es zu einer bisher nie dagewesenen Szene gekommen sein. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, wurde Kai Wegner, Vorsitzender des Berliner Landesverbandes der CDU und Spitzenkandidat für die Berliner Abgeordnetenhauswahl, offenbar von einem Clan-Chef am Wahlstand besucht.

Remmo-Clan-Chef soll Wegner angesprochen haben: „Ich kenne Sie“

Wegner habe sich am Tempelhofer Feld aufgehalten, als Issa Remmo, der Chef des sogenannten Remmo-Clans, auf ihn zugesteuert sei. Laut „Bild“-Zeitung kam dieser samt Sohn auf den CDU-Politiker zu und sagte: „Ich kenne Sie“. Anschließend soll Remmo versucht haben, Wegner in eine Unterhaltung über die vermeintliche Legalität seiner Aktivitäten zu verwickeln.

Gegenüber dem Blatt räumte der Berliner Spitzenkandidat die Begegnung zwar ein, wollte sich aber nicht genauer äußern. Stattdessen machte er einen eher allgemeinen Appell: „Auf die sich ausbreitenden Aktivitäten krimineller Clans muss konsequenter, härter und schneller reagiert werden. Wir brauchen eine Sonderstaatsanwaltschaft mit ausreichend Personal, um die Ausbreitung krimineller Aktivitäten und die Verschiebung in die legale Wirtschaft zu verhindern.“

Wegner will sich von Clan-Chef nicht einschüchtern lassen

Wegner stellte im Gespräch mit der „Bild“ außerdem klar, dass er sich nicht einschüchtern lasse. Dass das Treffen mit dem Remmo-Chef rein zufällig stattfand, bezweifeln Sicherheitsexperten dem Bericht zufolge jedoch. Die Aktion sei im Vorhinein angekündigt worden.

Der Remmo-Clan taucht immer wieder in den deutschen Schlagzeilen auf. Mitglieder der arabischstämmigen Großfamilie wurden in den letzten Jahren nach aufsehenerregenden Taten als Verdächtige gefasst oder verurteilt, etwa nach dem Diebstahl der riesigen Goldmünze aus einem Berliner Museum. Auch beim spektakulären Dresdner Juwelendiebstahl von 2019 gehören drei mutmaßliche Täter zu der Familie. Im Sommer 2018 beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft 77 Wohnungen und Häuser, die dem Clan zugerechnet werden.

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