Während die Terror-Gruppe Hamas seit Tagen Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel feuert, demonstrieren am Samstag wieder Pro-palästinensische Gruppen in Berlin. Eine Demo mit etwa 3500 Personen wurde kurz nach dem Start aufgelöst und eskalierte! Insgesamt 360 Beamte sind im Einsatz.
► Um 15 Uhr versammelten sich nach Angaben der Polizei bis zu 3500 Personen auf dem Hermannplatz, gegen 15.10 Uhr setzte sich der Protestzug in Bewegung. Sein Ziel: Rathaus Neukölln. Doch dort kam die Demo nicht an!

Gegen 15.35 Uhr wurde die Demo von der Polizei aufgelöst, weil sich die Teilnehmer nicht an die geltenden Corona-Regeln hielten. Abstände würden nicht eingehalten, Masken wurden nicht von allen getragen. Dann eskalierte die Situation!
Eskalation am Hermannplatz
Die Demo verlassen, wollte aber auch gut eine halbe Stunde nach der Auflösung kaum einer der Teilnehmer. Im Gegenteil, die Situation heizte sich immer weiter auf.

Die Polizei bildete eine Kette, um die Demonstranten am Weiterziehen zu hindern. Dabei wurden aus den Reihen der Demonstranten Steine und Flaschen auf die Polizei geschleudert. Auch Feuerwerkskörper flogen gegen die Sicherheitskräfte. Es gab mehrere Festnahmen. Autos wurden beschädigt.
Polizeikräfte wurden auch mit Schlägen und Tritten angegriffen, Festnahmen wurden versucht zu verhindern.
360 Polizeikräfte waren für die Demos am Samstag insgesamt eingeplant, am späten Nachmittag stockte die Polizei ihre Einsatzkräfte auf 600 Beamte auf. Auch knapp zwei Stunden nach der Auflösung der Demo waren noch bis zu 1200 Personen vor Ort. Die Stimmung war äußert aggressiv.
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— Polizei Berlin (@polizeiberlin) May 15, 2021
Der Veranstalter konnte nach eigenen Angaben nicht auf die Teilnehmenden einwirken. Mittels Lautsprecherdurchsagen in deutscher & arabischer Sprache wurde die Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen erfolglos eingefordert und die Demo um 15.34 Uhr daher für beendet erklärt.
Immer wieder wurden Hass-Parolen skandiert. Teilnehmer riefen zur Bombardierung Tel Avivs auf, hielten Plakate zum Boykott Israels in die Luft und bezeichneten Israel als „Kindermörder“.


► Kurz nach 16 Uhr setzte sich dann eine weitere Demonstration mit 250 angemeldeten Teilnehmern vom Oranienplatz zum Hermannplatz gehen. Gefordert wird in einem Aufruf der Kampf für „ein freies Palästina, vom Jordan bis zum Mittelmeer“, also auf dem heutigen Staatsgebiet Israels.
► Zuvor blieb es bei einem ersten Protestzug, der 13 Uhr am Hermanplatz startete und bis zum Rathaus Neukölln zog, weitestgehend friedlich. Angemeldet waren 150 Teilnehmer, vor Ort waren dann 120 Personen am Demozug beteiligt. Die Polizei mahnte immer wieder mangelnde Abstände an, da auch für diese Demos weiterhin das Infektionsschutzgesetz gilt. Einzelnen Personen wurden kurzzeitig festgenommen.


Laut Polizei beziehen sich die Versammlungen in Neukölln und Kreuzberg auf den Tag der Nakba (deutsch: Katastrophe) am 15. Mai. Die Palästinenser gedenken dann der Vertreibung und Flucht Hunderttausender Palästinenser im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948.
Israelfeindliche, gewaltverherrlichenden Rufe bei Demo am Freitag
Erst am Freitag hatte es in Berlin eine antisemitische und anti-israelische Demonstrationen in Kreuzberg und Neukölln gegeben. Dort skandierten Teilnehmer, das auf Israel und Tel Aviv geschossen werden solle. Vereinzelt trugen Teilnehmer Symbole der Terrorgruppierung Hamas. Ein Teilnehmer trug ein Schild mit „Kindermörder Israel“.
Weil sich in der etwa 750 Personen starken Demo eine Gruppe junger Teilnehmer nicht an die geltende Infektionsschutzverordnung hielt, wurden sie von der Polizei eingekesselt, der übrige Demonstrationszug konnte nach einer Kundgebung am Abend planmäßig zu Ende gehen.
Immer wieder Anti-Israel-Attacken
Zuvor wurden deutschlandweit u. a. Israel-Flaggen verbrannt oder gestohlen und auf Demonstrationen antisemitisch gehetzt.

Der Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland wurde verschärft. Die Bundesregierung verurteilte antisemitische Demonstrationen und Aktionen in Deutschland scharf. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte angekündigt, es werde alles unternommen, um israelische und jüdische, aber auch muslimische und palästinensische Einrichtungen zu schützen.