Die Stimmung kippt

AfD in Brandenburg gleichauf mit SPD

29.09.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Blick in den Landtag in Potsdam Foto: Jens Kalaene/dpa

Potsdam (Brandenburg) – In Brandenburg kippt die Stimmung. Die rechtsextreme AfD gewinnt in Umfragen massiv hinzu. Sie hat nun sogar mit der SPD gleichgezogen. Die Brandenburger Sozialdemokraten haben deutlich an Wählergunst eingebüßt.

Beide Parteien würden jeweils 24 Prozent erhalten, wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl wäre. Die SPD verlor im Vergleich zum April ganze sechs Prozentpunkte. Dementgegen legte die AfD um fünf Prozentpunkte zu. Weit dahinter folgt die CDU mit unverändert 18 Prozent.

Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten neuesten „Brandenburg Trend“ von Infratest Dimap im Auftrag von Antenne Brandenburg und dem rbb-Magazin „Brandenburg aktuell“ hervor.

Die Grünen erreichen im Vergleich zum April einen Prozentpunkt mehr und liegen nun bei 11 Prozent, die Linke erreicht 9 Prozent, das sind 2 Prozent mehr als im April. BVB/Freie Wähler und FDP erreichen der Umfrage zufolge jeweils 4 Prozent, wobei die FDP 2 Prozentpunkte verlor.

SPD sieht Grund in der Energiekrise

Die Brandenburger SPD führt ihr schlechtes Abschneiden und die Zugewinne der AfD in der jüngsten Umfrage auf die Energiekrise zurück.

„Die Umfrage ist Ausdruck der schwierigen Zeit. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten Antworten, wie es durch den Winter geht“, sagte SPD-Generalsekretär David Kolesnyk der Deutschen Presse-Agentur. „Die SPD kämpft dafür, dass sie die Unterstützung erhalten, die nötig ist. Gleiches gilt für die Wirtschaft.“

Der Strom- und Gaspreisdeckel müsse zügig kommen, forderte er.

Der Umfrage zufolge wirkt sich tatsächlich vor allem die Energiekrise auf die politische Stimmung in Brandenburg aus.

Demnach sind 55 Prozent mit der Landesregierung unzufrieden und nur 39 Prozent zufrieden. Dies sei der niedrigste Wert seit Bildung der Koalition aus SPD, CDU und Grünen im Jahr 2019, hieß es.

Auch die Sorge der Brandenburger vor massiven wirtschaftlichen Problemen wegen der Energiekrise kommt in den Zahlen der Umfrage zum Ausdruck. 88 Prozent der Befragten gehen demnach davon aus, dass wegen der hohen Strom- und Gaspreise Arbeitsplätze verloren gehen.

46 Prozent rechnen sogar damit, dass sie ihre Energierechnungen im Winter entweder nicht bezahlen können oder große Schwierigkeiten mit dem Bezahlen haben werden.

43 Prozent der Brandenburger rechnen laut der Umfrage mit Gas- und Stromausfällen im Winter, 76 Prozent haben sich vorgenommen, weniger Strom zu verbrauchen. 62 Prozent der Befragten wollen der Umfrage zufolge weniger heizen und 21 Prozent planen, alte Geräte durch neue zu ersetzen.

(dpa/stef)

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