Demo in Berlin-Mitte

AfD-Anhänger demonstrieren in Berlin gegen Impfpflicht

11.12.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Initiiert von der AfDprotestieren am Berliner Hauptbahnhof Demonstranten gegen eine Impfpflicht. Foto: Jörg Krauthöfer/FFS

Die AfD-Jugend hatte zu dem Protest am Sonnabend in der Berliner Innenstadt aufgerufen. Auch Gegendemonstranten versammelten sich.

Berlin. Bei einer Demonstration der AfD gegen eine Coronavirus-Impfpflicht sowie die Maßnahmen gegen die Pandemie der Bundesregierung durch die Berliner Innenstadt blieb es am Sonnabendnachmittag ruhig. Auch laut Polizei gab es keine nennenswerten Zwischenfälle. Einzig am Tiergarten auf Höhe des Reichstages flogen einige Schneebälle auf die rechten Demonstranten – geworfen aus einer Gegenkundgebung mehrerer linker Gruppen.

Aufgerufen zum Protest hatte die AfD-Nachwuchsorganisation „Junge Alternative“ (JA), die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird. 500 Teilnehmende waren angemeldet, die Polizei ging gegen Ende der Demonstration von 600 aus.

Wahlkampfreden gepaart mit Verschwörungstheorien

Zunächst kamen die überwiegend männlichen Teilnehmenden ab 15 Uhr auf dem Washingtonplatz am Hauptbahnhof zusammen, wo mehrere Reden gehalten wurden. Auch mehrere Bundestagsabgeordnete traten auf, deren Worte eher an Wahlkampfveranstaltungen erinnerten. So ging es gegen den Klimaschutz und die Grünen, gegen vermeintliche Steuerungerechtigkeit. Gepaart wurde das mit bekannten und längst widerlegten Corona-Verschwörungsmythen, etwa das Maskentragen nichts bringt oder nur infiziert sein kann, wer sich krank fühlt.

Vom Washingtonplatz setzte sich der Zug in Richtung Regierungsviertel in Bewegung und kam vor dem Bundeskanzleramt erstmals zum Stehen. Die Polizei stoppte die Demonstrierenden, weil vor allem im hinteren Bereich Abstände und Maskenpflicht nicht eingehalten wurden. Mehrere Ordner der JA forderten die Protestierenden auf, sich an die Regeln zu halten – nicht ohne stets zu betonen, dass sie selbst nicht daran glauben würden. Dann ging es unter lautstarken „Scholz muss weg!“- und „Widerstand“-Rufen weiter.

Gegenproteste verlaufen friedlich

Immer wieder kam es am Rande zu Gegenprotesten. So standen bereits vor dem Bundeskanzleramt und später vor dem Reichstag mehrere Hundert Menschen, die die rechten Demonstranten mit lautstarken „Nazis raus!“-Rufen zu übertönen versuchten. Die Polizei trennte beide Gruppen, sodass es bei gegenseitigen verbalen Unmutsäußerungen blieb und Zusammenstöße ausblieben. Gegen 17 Uhr hatte der Zug wieder den Startplatz am Hauptbahnhof erreicht.

Die AfD kritisierte die Bundesregierung am Anfang der Pandemie häufig, weil die Maßnahmen dagegen zu schleppend anliefen und etwa zu wenig Masken zur Verfügung gestellt würden. Mit dem Erstarken der Querdenker-Szene kam die Kehrtwende. Mittlerweile wendet sie sich etwa gegen das Impfen und schürt selbst Verschwörungstheorien.

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