Der Attentäter, ein mutmaßlicher Hamas-Terrorist, eröffnete am Sonntag mit einer Maschinenpistole das Feuer auf Passanten, tötete einen Israeli und verletzte drei weitere Menschen, bevor die Polizei ihn stoppen konnte. Er starb noch vor Ort.
Und was macht das ZDF? Verkehrt die Nachricht ins Gegenteil.
„Israel: ein Palästinenser erschossen“, lautete die Schlagzeile der „heute“-Nachrichten. Damit stellte der öffentlich-rechtliche Sender nicht die Opfer, sondern den Attentäter, der von Sicherheitskräften getötet worden war, in den Mittelpunkt der Meldung zum aktuellen Geschehen. Dass seinem Tod ein Anschlag vorausging, den er selbst verübte, geht daraus nicht hervor.
Junge Israelis zündeten am Sonntag in Jerusalem Kerzen in Gedenken an Eliyahu Kay, dem Opfer des Attentats, an – Foto: Ariel Schalit/AP
Nach Mitteilung der Behörden schoss der Angreifer am Zugang zum Tempelberg mit einer Schnellfeuerwaffe um sich und hatte auch ein Messer dabei. Bei dem Täter soll es sich um einen islamischen Religionslehrer (42) handeln. Die radikal-islamistische Hamas begrüßte den Anschlag.
Warum das ZDF in den Nachrichten zuerst über den erschossenen Attentäter berichtete und erst danach die Opfer thematisierte, ist unklar. Immerhin korrigierte die Redaktion später die das tatsächliche Geschehen verzerrende Darstellung, in der der Attentäter zum Opfer erklärt wurde.
Ein Sender-Sprecher zu BILD: „In der ‚heute Xpress‘-Ausgabe wurde zunächst ‚Israel: ein Palästinenser erschossen‘ eingeblendet. Die anschließend in den ‚heute‘-Ausgaben um 17 Uhr und 19 Uhr verwendete Betitelung ‚Anschlag in Jerusalem‘ ist die richtige.‘“