Gender-Debatte

„Veganer:innen“: ARD gendert Braunbären

22.08.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Imago - Die ARD hat Braunbären als „zu 75 Prozent Veganer:innen“ bezeichnet.

Können Bären non-binär sein? Beim öffentlich-rechtlichen Format Funk geht man offenbar davon aus. 

Berlin – Die ARD hat in einem Instagram-Post ihres jungen Formats Funk Braunbären gegendert. In dem Beitrag heißt es: „Braunbären sind zu 75% Veganer:innen“. Instagram-Nutzer kritisieren das Gendern in Bezug auf Braunbären. Gegendert wird unter anderem mit Doppelpunkt, um neben Männern und Frauen Menschen mit einzuschließen, die sich beispielsweise weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen oder transsexuell sind. Damit soll durch Sprache kein Teil der Gesellschaft ausgeschlossen und so diskriminiert werden.

Ob sich Braunbären weder männlich noch weiblich – also non-binär – oder im falschen Körper geboren fühlen können, ist unklar. Die Formulierung „zu 75 % Veganer:innen“ ist auch inhaltlich falsch. Braunbären ernähren sich nicht ausschließlich mit pflanzlicher Nahrung. Sie fressen auch Fleisch und sind deshalb weder Veganer noch Veganer:innen, auch nicht 75 Prozent von ihnen, wie das Zitat suggeriert. Gemeint ist, dass immerhin fast 80 Prozent ihrer Nahrung aus Baumrinden, Blättern, Nüssen, Pilzen, Beeren und Wurzeln besteht. Der Rest ist Fleisch. Damit ernähren sie sich auch nicht carnivorisch. Sie sind also auch keine Fleischfresser, sondern Allesfresser.

Die Tagesschau gendert nicht

Eine Mehrheit der Deutschen lehnt gendergerechte Sprache ab. Dies hat eine Umfrage von Infratest Dimap im Mai ergeben. Demnach sprechen sich 65 Prozent der Bevölkerung gegen Doppelpunkt, Binnen-I und Sternchen in der Sprache aus. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen. 2020 waren es noch 56 Prozent, die nichts vom Gendern hielten. 

In öffentlich-rechtlichen Medien wird seit geraumer Zeit teilweise gegendert. Das Funk-Format beteiligt sich ebenfalls an der inklusiven Sprache. Die Tagesschau hingegen belässt es bei einem „Meine Damen und Herren“. Manche Firmen aber folgen den Befürwortern der Gender-Sprache: So hat die Fluggesellschaft Lufthansa die Grußformel Meine Damen und Herren“ durch ein schlichtes „Herzlich willkommen an Bord“ ersetzt. 

Das könnte Sie auch interessieren

Für Energiekonzern
01.12.2024
EU-Plan gescheitert
29.11.2024
ARD-Show "Die 100"
26.11.2024
Abstimmung über neue EU-Kommission
27.11.2024

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

14 − 7 =

Weitere Artikel aus der gleichen Rubrik

ARD-Show "Die 100"
26.11.2024

Neueste Kommentare

Trends

Alle Kategorien

Kategorien