Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat kurz nach der Vereidigung von Olaf Scholz als Bundeskanzler schon Zwietracht in dessen Kabinett gesät. Der 77-Jährige sprach im TV-Sender Phoenix über die wichtigen Aufgaben der neuen Regierung und schoss gegen die neue Außenministerin Annalena Baerbock.
Man müsse „vernünftige Beziehungen zu Russland und China aufrechterhalten“, sagte Schröder. „Das wird ja nicht einfach, wenn man die Erklärungen der neuen Außenministerin mal genau anschaut.“Auf Nachfrage schoss er dann nochmal stärker gegen eben jene neue Außenministerin Annalena Baerbock.
Phoenix-Moderator Scherfer fragte nach: „Höre ich ein klein wenig Skepsis an der zukünftigen Außenministerin Annalena Baerbock heraus?“ Der ehemalige Kanzler Schröder antwortete: „Ja, das darf ich ja wohl. Soweit ich informiert bin, gehört sie nicht zur SPD.“
Putin-Freund Schröder schießt im Live-TV gegen neue Außenministerin Baerbock
„Also, Sie zweifeln schon an, dass sie das so hinkriegt, wie sie sollte“, hakte der Moderator nach. „Ich habe mich bezogen auf Äußerungen, die ich gehört habe, Das halte ich nicht für unproblematisch“, erklärte Schröder daraufhin. Der Ex-Kanzler dann weiter: „Naja, insbesondere das Verhältnis zu China, zu Russland. Aber auch die Bemerkungen, die gemacht worden sind zur Außenpolitik insgesamt. Man kann ein Land wie China nicht isolieren. China ist ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat. Dasselbe gilt für Russland. Und Deutschland braucht auch aus ökonomischen Gründen intakte Beziehungen. Das wird auch Sache der Außenministerin sein, die aufrecht zu erhalten. Und nicht nach dem Motto vorzugehen: ‚Am grünen Wesen soll die Welt genesen‘.“
Schröder, der bekanntermaßen mit Russlands Präsident Wladimir Putin befreundet ist, sagte zudem, dass Olaf Scholz als Bundeskanzler das Recht und auch die Aufgabe habe, die Außenpolitik zu steuern. Baerbock hatte jüngst mehrfach angekündigt, einen sehr klaren Kurs gegenüber China und Russland fahren zu wollen. Gedanken über einen Boykott der Olympischen Spiele 2022 in Peking hatten ihr zuletzt Kritik aus der chinesischen Botschaft eingebracht.