De facto fordert er die Kapitulation der Ukraine ++ Präsident Selenskyj kontert sofort
Weltpolitik als Twitter-Umfrage?!
Tesla-Chef und SpaceX-CEO Elon Musk (51), reichster Mann der Welt, hat am Montagabend mit einem Tweet zu einem von ihm erdachten Ende des Ukraine-Kriegs und einer Abstimmung darüber für Irritationen gesorgt!
So twitterte Musk am Montagabend zunächst seine absurde Vorstellung von einem Ende von Putins blutigem Krieg in der Ukraine. Demnach sollten die „Wahlen in den annektierten Regionen unter UN-Aufsicht“ wiederholt werden. Außerdem verlasse Russland die Ukraine, „wenn dies der Wille des Volkes ist“. Die Krim gehöre „formell zu Russland, wie seit 1783 (bis zu Chruschtschows Fehler)“, behauptet der Unternehmer – und übernimmt damit 1:1 die Kreml-Propaganda. Die Wasserversorgung der Krim werde sichergestellt. Und „Die Ukraine bleibt neutral“, so Musks Vorstellung, die er nicht näher ausführt.
De facto fordert Musk damit eine Kapitulation der Ukraine.
Dann bittet der Milliardär seine über 100 Millionen Follower zur Abstimmung mit „Ja“ oder „Nein“.
Musk, plötzlich Außenpolitik-Experte, behauptet: „Dies wird höchstwahrscheinlich das Ergebnis sein – die Frage ist nur, wie viele Menschen bis dahin sterben.“ Und: „Erwähnenswert ist auch, dass ein möglicher – wenn auch unwahrscheinlicher – Ausgang dieses Konflikts ein Atomkrieg ist“.
Kreml-Machthaber Wladimir Putin (69), der das russische Atom-Arsenal immer wieder für seine Drohgebärden nutzt, dürfte sich die Hände reiben…
Wenige Stunden nach seinem ersten Tweet legte Musk sogar noch einmal nach, twitterte: „Versuchen wir es mal so: Der Wille der Menschen, die im Donbas und auf der Krim leben, sollte entscheiden, ob sie Teil Russlands oder der Ukraine sind“ – dazu wieder die Möglichkeit zur Abstimmung – „Ja“ oder „Nein“.
„Welchen Elon Musk magst du mehr?“
Der Knaller-Konter von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) folgt umgehend.
Selenskyj rief selbst seine Follower zur Abstimmung auf: „Welchen Elon Musk magst du mehr?“ – „Einer, der die Ukraine unterstützt“ oder „Einer, der Russland unterstützt“. In weniger als einer Stunde stimmten mehr als 400 000 Twitter-User über Selenskyjs Frage ab – das Ergebnis: eindeutig, fast 90 Prozent für einen die Ukraine-unterstützenden Musk.
„Das einzige Ergebnis ist, dass jetzt kein Ukrainer mehr Ihren verdammten Tesla-Mist kaufen wird“, schimpfte Ukraine-Botschafter Andrij Melnyk (47). „Also viel Glück für Sie.“
Gegen 2 Uhr deutscher Zeit antwortete Musk Selenskyj: „Ich unterstütze die Ukraine immer noch sehr. Doch ich bin überzeugt, dass eine weitere Eskalation des Krieges der Ukraine und möglicherweise der Welt großen Schaden zufügen wird.“
Er wies zudem darauf hin, dass seine Weltraum-Firma SpaceX der Ukraine Zugang zum Satelliten-Netzwerk Starlink gegeben hätte. „Wir haben damit 80 Millionen Dollar verloren und uns damit dem Risiko massiver Cyberattacken aus Russland ausgesetzt.“ An seine Kritiker wandte er sich mit der Frage: „Was habt ihr gemacht, außer zu twittern?“
„Lieber Elon Musk, wenn jemand versucht, die Reifen Ihres Tesla zu stehlen…“
Sogar der Präsident Litauens, Gitanas Nausėda (58), schaltete sich ein und versuchte, Musks Vorschlag anschaulich zu machen: „Lieber Elon Musk, wenn jemand versucht, die Reifen Ihres Tesla zu stehlen, macht das denjenigen weder zum rechtmäßigen Besitzer des Autos noch der Reifen…“
Und auch der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, antwortete mit einem Gegenvorschlag auf Musks Friedensszenario. „Es gibt einen besseren Vorschlag“, twitterte Podoljak: Die Ukraine würden ihr Territorium einschließlich der „annektierten Krim“ komplett befreien. Russland würde komplett demilitarisiert, müsse seine Atomwaffen abgeben und „kann niemandem mehr drohen“. Und: Die russischen Kriegsverbrechen würden vor ein internationales Tribunal gebracht.
Dazu die Aufforderung: „Lasst uns abstimmen?“
Auch in seiner ursprünglichen Abstimmung zu seinem Friedensszenario kassierte Elon Musk übrigens bisher eine Klatsche: Mehr als 63 Prozent der User stimmten für „Nein“, widersprachen dem Kreml-nahen Plan.
(lvo)