Korruption in der Präsidentenfamilie

Die New York Times stellt fest: Hunter Bidens E-Mailskandal war echt

19.03.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Foto: IMAGO / MediaPunch

Es ist ein großer Skandal: E-Mails belegen, dass der Sohn von US-Präsident Biden Geld dafür angenommen hat, einen „Kontakt“ zu seinem Vater herzustellen. Lange wurde dies als Verschwörungstheorie abgetan – jetzt stellt es sich als Tatsache heraus.

Im Oktober 2020, wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl veröffentlichte die New York Post einen Artikel über brisante E-Mails, die auf einem Laptop des Jetzt-Präsidentensohnes Hunter Biden gefunden wurden. Dabei bedankte sich ein ukrainischer Geschäftsmann bei Hunter dafür, dass er ihm seinen Vater Joe Biden, damals Vizepräsident, vorgestellt hatte. Schon vorher gab es immer wieder Vorwürfe, dass Joe Biden seine Stellung als Vizepräsident zugunsten von Geschäftsbeziehungen seines Sohnes missbraucht hätte. Durch die E-Mails war Bidens Image als Saubermann beschädigt.

Doch die Reaktion auf die New York Post-Story wurde dann selbst zum Skandal: Social-Media-Giganten behinderten die Verbreitung systematisch, auf Twitter wurden etwa reihenweise Nutzer blockiert, die den Artikel verlinkten, während eine politisch-mediale Kampagne die Story wahlweise als Fälschung oder russische Desinformation brandmarkte. Die New York Times betitelte den New York Post-Bericht zum Beispiel als „Missinformations-Test für Soziale Medien.“

Nach etwas mehr als einem Jahr nach der Wahl in den USA, gibt selbst die New York Times zaghaft und leise zu, dass die Authenzität des Laptops, auf dem die Emails gefunden wurden, bestätigt ist. Diese Enthüllung wurde jetzt im Rahmen eines Steuerverfahrens bekannt, welches noch weiter gegen Hunter geführt wird. Wie die New York Post und auch der britische Spectator jetzt richtig feststellen, wurde diese 180-Grad-Wendung nur sehr vorsichtig vollzogen.

Viele Medien, auch deutsche, hatten das Narrativ, vermeintlicher russischer Desinformation ohne Fragen übernommen. Verwiesen wurde dann gerne auf Geheimdienst-„Experten“, allen voran John Brennan oder James Clapper, Ex-Obama-Beamte, die in den Trump-Jahren oft eher in der Rolle politischer Aktivisten als unabhängiger Beobachter auftraten. Das ZDF etwa zitierte damals einen „Experten-Brief“, an dem beide beteiligt waren, in dem behauptet wurde, die Story hätte „alle klassischen Merkmale einer russischer Informationskampagne“.

Heute die Wahrheit offenzulegen, bleibt ohne Konsequenzen für die Medienhäuser und für die Sozialen Netzwerke, die 2020 im weiten Sinne eine de facto Zensur praktiziert haben. Und auch Joe Biden sitzt nun fest im Weißen Haus und muss sich den Kopf nicht mehr über den Skandal mit seinem Sohn zerbrechen, sondern hat jetzt ganz andere Probleme.

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