Auch wenn der Klimawandel weiter voranschreitet, will die Mehrheit der Deutschen ihr Verhalten nicht ändern und auf Urlaub, ein Auto oder Fleisch verzichten, wie eine Umfrage ergab. Mehr als zwei Drittel der Befragten sind aber bereit, sparsamer mit Ressourcen wie Wasser und Strom umzugehen.
Einer Umfrage zufolge wollen die Deutschen trotz der Klimakrise nicht auf Urlaub, Auto oder Fleisch verzichten. Obwohl 74 Prozent der Befragten davon überzeugt seien, dass die Welt auf eine ökologische Katastrophe zusteuert, wollten sie ihr Verhalten nicht ändern, teilte die FOM Hochschule am Montag in Stuttgart mit. Jeder fünfte Befragte halte dagegen die ökologische Krise für stark übertrieben. Für die Umfrage unter Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Oliver Gansser wurden mehr als 14.000 Menschen ab zwölf Jahren in ganz Deutschland befragt.
Obwohl bekannt sei, dass die industrielle Tierhaltung zum Klimawandel beiträgt, wolle nur jeder Dritte versuchen, öfter auf Fleisch zu verzichten. Nur jeder Vierte hat der Befragung zufolge vor, außerdem den Konsum von Tiererzeugnissen wie Käse, Milch und Eier zu reduzieren.
Auch beim Thema Mobilität zeige sich nur eine geringe Bereitschaft, auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen. So wollen 56 Prozent versuchen, verstärkt mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen. Allerdings planten nur 39 Prozent der Befragten, künftig das Auto weniger zu nutzen. Auf Urlaubsflüge wollen nur 38 Prozent ganz oder teilweise verzichten. Bei den Zwölf- bis 24-Jährigen wollen sogar nur 21 Prozent nicht mehr in Urlaub fliegen, sondern in der Region bleiben.
In anderen Bereichen seien die Befragten dagegen eher bereit, ihr Verhalten zu ändern. So wollen mehr als zwei Drittel sparsamer mit Beleuchtung und Wasser umgehen. Knapp acht von zehn Befragten planten, vermehrt auf qualitativ hochwertige Produkte mit längerer Haltbarkeit zu setzen. 67 Prozent möchten außerdem öfter versuchen, beschädigte Dinge zu reparieren. Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) will grundsätzlich weniger kaufen.