In den Umfragen zur nächsten Bundestagswahl kann sich die AfD über sehr gute Umfrage-Ergebnisse freuen. Mittlerweile befassen sich auch ausländische Medien mit der Rechtsaußen-Partei. Besonders Alice Weidel steht im Fokus.
Max Rodenbeck, Leiter des Berliner Büros des britischen Wirtschaftsmagazins „The Economist“ spricht im „The Intelligence“-Podcasts der Zeitung über die mögliche Entwicklung der rechtspopulistischen AfD. Sein Fazit: Auch international werden Weidel und ihre Partei in den nächsten Jahren bekannter werden.
„Es sieht so aus, als ob ihr Gesicht international immer vertrauter werden wird“, so Rodenbeck. In den kommenden Jahren stehen die EU- sowie drei Landtagswahlen im Osten (Brandenburg, Sachsen, Thüringen) an. Gerade in ostdeutschen Bundesländern ist die AfD stark, könnte dort hohe Ergebnisse einfahren. Dies könnte sich auch auf die Bundestagswahl 2025 auswirken.
Weidel ist ein „Widerspruch“ zur AfD
Für das Umfragehoch könnte Weidel verantwortlich sein, wie der Experte meint: „Weidel ist eine Person, die tatsächlich beginnt, die deutsche Politik in großem Stil zu gestalten.“ Dennoch gibt er zu, dass die Politikerin ein „Widerspruch“ zur Parteilinie sei. Sie ist weiblich, lesbisch, Akademikerin und stammt aus Westdeutschland. „Ihr Eintritt in die Partei scheint der AfD einen Energieschub gegeben zu haben“, analysiert der „The Economist“-Journalist.
Laut Rodenbeck wird die AfD im Ausland als Partei wahrgenommen, die mit Selbstmitleid, Alarmismus, Stimmung gegen Ausländer und Nationalismus Stimmen fängt. „Das kommt nicht nur bei der Parteibasis gut an, sondern auch bei einer wachsenden Zahl anderer Deutscher“, sagt er. Die AfD spiele mit „Spannungen und Ängsten“, die viele Deutsche empfinden würden. Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl ist er sich sicher, Weidel und Chrupalla werden eine „ernst zu nehmende Kraft sein, mit der man rechnen muss.“