Gebühren-Verschwendung!

Behörde stoppt WDR-Protzbau

21.07.2021
Lesedauer: 2 Minuten
So hübsch macht es sich der WDR in der Kölner Innenstadt: Das Filmhaus wird ein moderner Protzbau über der Nord-Süd-Fahrt – wenn es 2024 fertig wird Foto: Bild: WDR/Buchner Bründler (bloomimages)

Nach Kosten-Explosion von 80 auf 240 Millionen Euro zieht die KEF die Notbremse

Köln – Geldhahn zu! Die „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“ (KEF) stoppt den Protzbau des WDR. Die Behörde verweigert dem öffentlich-rechtlichen Sender eine Zahlung von 69,1 Millionen Euro! Grund: Die Kosten für die Sanierung des Filmhauses sind von ursprünglich 80, dann 130 auf 240 Millionen Euro gestiegen!

Teaser-Bild
So soll der Neubau aussehen
Foto: Bild: WDR/Buchner Bründler (bloomimages)

In ihrem Jahresbericht 2020 zeigte sich die KEF skeptisch, was die Sanierung des Objektes angeht. 69,1 Millionen Euro wurden vorerst gesperrt. Die Begründung: „Das Verfahren hat erhebliche Transparenzdefizite“, heißt es in dem Bericht, den BILD einsah.

Weiter heißt es in dem Bericht: „Die Kommission erwartet, dass der WDR, nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Kostensteigerungen, die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens erneut prüft und dabei klärt, ob eine alternative Lösung nicht wirtschaftlicher ist.“

Das wäre z.B. ein Neubau, beispielsweise bei den WDR-Studios in Bocklemünd. Laut des Kölner Presseclubs zeigt ein interner KEF-Vergleich, dass unter anderem die Kosten für die Neubauten des NDR-Bürogebäudes in Hamburg bei 5566 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Sanierung des WDR-Filmhauses kommt auf 9256 Euro pro Quadratmeter – fast doppelt so viel.

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Momentan ist das 1974 errichtete Gebäude eine riesige Baustelle
Foto: Patric Fouad

Erklärungsversuche: Eine WDR-Sprecherin teilte auf BILD-Anfrage mit, das Filmhaus sei das journalistische Herzstück des WDR. „Ein Neubau in Bocklemünd wäre daher nicht sinnvoll und auch nicht wirtschaftlicher gewesen. Es hätte zusätzliche Kosten für die Erschließung des Geländes und die technische Anbindung an die Sendezentrale in der Innenstadt gegeben.“

Woher nimmt der WDR jetzt das fehlende Geld? Die Sprecherin: „Da das Projekt voll im Kosten- und Zeitplan liegt, ist der WDR zuversichtlich, dass die aktuell gesperrten Gelder im Nachgang eingesetzt werden können.“

Dazu meint die KEF: „Die Kommission wird sich erneut in ihrem 23. Bericht, der voraussichtlich im Frühjahr 2022 veröffentlicht werden wird, zur Sanierung des Filmhauses äußern.“

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