Riesen-Wirbel vor Olympia

ARD-Team dreht für TV-Doku, China greift mitten in Deutschland ein

31.01.2022
Lesedauer: 3 Minuten
Polizeieinsatz vor der chinesischen Botschaft beim Dreh einer ARD-Doku. Die Doku läuft am Montagabend (31. Januar 2022) in der ARD. Copyright: Screenshot ARD

Die Kritik an Olympia-Gastgeber China reißt nicht ab. Dass das Land aber auch außerhalb der eigenen Landesgrenzen gegen kritische Berichterstattung vorgeht, zeigt eine neue ARD-Doku.

Kein Tag vergeht ohne neue Sorgen rund um die umstrittensten Winterspiele der Geschichte – dabei hat Olympia 2022 in Chinas Hauptstadt Peking noch nicht einmal begonnen. Jetzt sorgt eine neue ARD-Doku für weiteren Wirbel um das weltweit kritisch beäugte Gastgeberland.

Denn vor Beginn der Winterspiele (4. bis 20. Februar 2022) wirft „Das Erste“ am Montagabend (31. Januar 2022, 20.15 Uhr) einen intensiven Blick auf die vielen Sorgen und Probleme im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Schon ein erster Einblick am Vortag zeigte, dass kritische Berichterstattung in China alles andere als erwünscht ist.

China ruft Polizei wegen ARD-Dreh vor Botschaft in München

Im Anschluss an die Auslosung zum Viertelfinale des DFB-Pokals zeigte die ARD am Sonntag (30. Januar) kurz vor der „Tagesschau“ erste Ausschnitte aus der Doku „Spiel mit dem Feuer – wer braucht noch solche Spiele?“.

Darin setzt sich der frühere Ski-Star Felix Neureuther (37) intensiv mit den Gegebenheiten in China auseinander. Doch selbst mitten in Deutschland, so zeigen die Bilder, will der Olympia-Ausrichter das offenbar so gut es geht verhindern.

Als das ARD-Team ein Gespräch zwischen Neureuther und der Menschenrechts-Aktivistin Zumretay Arki vor der chinesischen Botschaft in München filmt, greift ein dortiges Sicherheitsteam ein. „Woher kommen Sie?“, fragt ein Mann, will den weiteren TV-Dreh verbieten und ruft sogar die Polizei.

ARD-Themenabend zu Problemen bei Olympia-Gastgeber China

Die Beamten der Münchner Polizei sehen verständlicherweise keine Probleme beim Dreh außerhalb des Botschafts-Geländes und lassen die Fernseh-Crew gewähren. Doch die Szene zeigt, mit welchen Mitteln China selbst weit außerhalb der eigenen Landesgrenzen versucht, freie Berichterstattung zu unterbinden.

Felix Neureuther vor der chinesischen Botschaft in München im Gespräch mit Zumretay Arki.
Felix Neureuther vor der chinesischen Botschaft in München im Gespräch mit Zumretay Arki. China versuchte den Dreh später polizeilich zu unterbinden. Copyright: NGLOW

„Wir sind in Deutschland, hier herrscht zum Glück Pressefreiheit“, sagt Neureuther erleichtert, schiebt aber besorgt hinterher: „Und dieses Land soll die Jugend der Welt mit offenen Armen empfangen? Ausgerechnet China, ein Land, das die Menschenwürde mit Füßen tritt.“

In der 45-minütigen Doku spricht Neureuther sowohl mit Betroffenen als auch mit kritischen Sportlern und IOC-Funktionären. Die Doku ist bereits jetzt komplett in der ARD-Mediathek zu finden. Im TV folgt auf die Ausstrahlung am Montag außerdem ab 21 Uhr eine Diskussion in der Talkshow „hart aber fair“ mit Moderator Frank Plasberg (64). (bc)

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