Kanzlerkandidatin

„Annalena und die 10 Verbote“ – Anzeige gegen Baerbock erzürnt die Grünen

14.06.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Die gut zu sehende Anzeige mit Annalena Baerbock auf der Homepage der "Zeit" Quelle: Screenshot WELT

Eine Anzeige, die sich gegen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock richtet, sorgt für Wut bei den Grünen. Sie ist bei mehreren Medien prominent platziert. Ein Grünen-Politiker stellt die Initiatoren in eine Reihe mit Donald Trump.

Politiker der Grünen kritisieren eine Anzeige scharf, die sich gegen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wendet. Sie sprechen von einer „Hetzkampagne“. Die von Arbeitgebern getragene Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hatte großflächige Anzeigen bei mehreren Medien geschaltet, sowohl online als auch in gedruckten Zeitungen. Zu sehen ist ein Bild von Baerbock in einem grünen Gewand mit zwei Gebotstafeln in den Armen. Darüber steht: „Warum uns Verbote nicht ins gelobte Land führen“. Überschrieben ist das Ganze mit: „Annalena und die 10 Verbote“.

Der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Konstantin von Notz schrieb auf Twitter: „Es gibt Momente, da offenbaren politische Gegner ihre Urängste, Feindbilder, Komplexe, eigenen Abgründe und Probleme aus Versehen in schonungsloser Offenheit.“

Von einer „Hetzkampagne“ sprach gar Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). „Die Hetzkampagne der CSU und der INSM gegen die Grünen und Baerbock zerstören die politische Kultur“, schrieb er. Er sieht die Initiatoren in einer Reihe mit „Trump, Bannon & Co“. Es werde „Hass und Zwietracht“ gesät.

Doch auch von anderer Seite kommt Kritik. Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, gefällt der religiöse Bezug der Werbeanzeige nicht. „Gewiss, Wahlkampf ist Wahlkampf“, schrieb sie. „Aber die INSM wäre gut beraten, das Thema Religion, von dem sie offensichtlich nichts versteht, anderen zu überlassen. Hier hat sie sich völlig im Ton vergriffen.“

2000 Likes sammelte schon nach kurzer Zeit dieser Text auf Twitter ein: „Also, ich versteh ja, dass Nachrichtenhäuser Werbeeinnahmen brauchen, aber kann man in Wahlkampfzeiten nicht wenigstens verstärkt drauf achten, welche Werbung geschaltet wird?“, fragte die Journalistin Minh Thu Tran, die für die öffentlich-rechtlichen Medien arbeitet.

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