Jan Fleischhauer

Sprach-Verbot ist nächster Schritt, so Fleischhauer – das zeige sich auch am Hai

23.07.2021
Lesedauer: 2 Minuten
Bild: Focus

Warum bei der Durchsetzung sensibler Sprache bei der Umbenennung stehen bleiben? Nein, der nächste Schritt ist das Verbot. Das zeigte auch schon der türkische Sultan Abulhamid II, der auch schon das Wort „Nase“ verboten hatte – denn seine war ziemlich ausgeprägt.

Neues von der Sprachfront. Wie alle treuen Zuschauer von 9MinNetto wissen, fühlen wir uns hier, und ich spreche da für das ganze Team, in besonderer Weise dem Kampf für eine inklusive, nichtverletzende, nicht ausschließende Sprache verpflichtet.

Gedankenlose Sprache – nicht mit dem Hai

Auch der Hai hat es unter die Gruppen geschafft, über die man nicht mehr einfach gedankenlos reden kann, wie man es einem gerade in den Sinn kommt. Wir reden bei Angriffen auf Menschen oder Bissen nicht mehr von Angriffen oder Bissen, sondern von „negativen Begegnungen“. Oder besser noch: von „Vorfällen“ beziehungsweise „Interaktionen“. Zurückgeht geht die Neuerung auf den Meeresbiologen Leonardo Guida, der so das Image des Hais verbessern möchten. Angriff klingt zu abwertend, deshalb die freundlichere Version.

Die ganze Folge „Fleischhauer – 9 Minuten Netto“ sehen Sie am 22.07.2021 um 00:45 Uhr und am Freitag 22:00 Uhr bei ServusTV.

Fleischhauer: „Erinnert an den Doppelmord, der unter Familientragödie läuft“

Ich bin noch nicht ganz überzeugt, gebe ich zu. Erinnert mich ein wenig an den Doppelmord, der in den Zeitungen unter Familientragödie läuft. Feministinnen regen sich zurecht darüber auf, dass es keine Tragödie ist, wenn ein Mann aus Eifersucht erst seine Ex-Frau und dann den neuen Liebhaber erschießt. Aber wer weiß, vielleicht läuft der „Doppelmord“ im Polizeibericht demnächst einfach unter „negativer Begegnung“.

Der nächste Schritt ist das Verbot

In einer Kolumne des Kollegen Axel Hacke bin ich darauf gestoßen, dass türkische Sultan Abulhamid II, in seiner Regentschaft den Zeitungen nicht nur die Verwendung der Begriffe „Gerechtigkeit“ und „Freiheit“ verboten hatte, sondern auch das Wort „Nase“. Er hatte nämlich eine sehr große Nase. Sein Nachfolger Recep Erdogan hat die Zahl 128 verboten. Warum 128? Das ist die Summe, nämlich 128 Milliarden Dollar, die auf mirakulöse Weise aus den Reserven der türkischen Zentralbank verschwunden ist. Warum bei der Durchsetzung sensibler Sprache bei der Umbenennung stehen bleiben? Nein, der nächste Schritt ist das Verbot.

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