Thyssenkrupp-Krise

Zwei Milliarden Steuergeld, aber 11.000 Jobs weg

26.11.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Da war die Zukunft noch grün: Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) und NRWs Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (47, Grüne) Foto: AFP via Getty Images

Die nächste Horror-Nachricht aus der Wirtschaft: Stahl-Riese ThyssenKrupp will 5000 Jobs streichen, weitere 6000 auslagern.

Die Belegschaft schrumpft damit auf nur noch 16.000 Mitarbeiter. Grund für den drastischen Jobabbau: Thyssen verkauft immer weniger Stahl. Durch die Verkleinerung der Belegschaft soll die Stahl-Produktion um ein Fünftel sinken.

Thyssen verkündet den nächsten Job-Schock! Zuletzt hatten bereits Konzerne wie Bosch, Ford, Continental und ZF Jobabbau angekündigt. Bei Auto-Gigant VW tobt ein heftiger Kampf: Bis zu 3 Werke sollen geschlossen werden.

Zwei Milliarden Fördergeld, aber 11.000 Jobs weg

Und das, während Milliarden an Steuergeldern ausgegeben werden, um den Umbau zu einer „grünen Wirtschaft“ mitzufinanzieren. 1,3 Milliarden kommen vom Bund, 700 Millionen vom Land NRW. Gestern teilte Thyssenkrupp mit: 5000 Stellen werden abgebaut, 6000 weitere ausgelagert!

Ein Arbeiter am Hochofen von Thyssenkrupp in Duisburg, insgesamt 11.000 Jobs werden dort abgebaut
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Für Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) ist das ein Ergebnis des großen Drucks, unter dem die Stahlindustrie seit vielen Jahren weltweit steht. „Wir sehen große globale Überkapazitäten, der internationale Wettbewerb ist seit Jahren entsprechend hart.“

Die Stahlindustrie in Deutschland müsse eine Zukunft haben. „Als Bund haben wir gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen das klare Commitment für den klimafreundlichen Umbau der Stahlindustrie gegeben“, so Habeck zu BILD.

ABER: Experten warnen, spätestens seit dem Wahlsieg von Donald Trump (78) in den USA sei fraglich, ob sich die teure Stahlförderung lohnt. „Auf Kundenseite gibt es kein Interesse mehr an einer grünen Transformation“, so Prof. Reint Gropp (57), Präsident des Wirtschaftsinstituts IWH: „Da die USA unter Trump nicht beim Umbau der Wirtschaft mitmachen werden, müssen wir uns in Deutschland fragen, was wir wirklich wollen.“

Für Prof. Lars Feld (58, Uni Freiburg) steht fest: „Jetzt platzen die Seifenblasen, die Scholz und Habeck aufgeblasen haben. Regierungen werden die richtigen Firmen und Branchen für die Zukunft nicht identifizieren. Dafür fehlt ihnen das Wissen.“

Aktienexperte Marc Tüngler (56, DSW) hofft: „Die Nachfrage nach grünem Stahl wird kommen. Aber erst in zehn Jahren.“

Gut möglich, dass Thyssen bis dahin die Puste ausgeht.

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