Gigafactory in Grünheide

Tesla streicht angeblich 3000 Stellen – Landesregierung widerspricht

16.04.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Tesla-Fabrik in Grünheide: 3000 Jobs in Gefahr – oder deutlich weniger? Foto: Thomas Bartilla / Future Image / IMAGO

Elon Musks Sparpläne dürften auch das einzige europäische Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin treffen. Wie stark genau, darüber gibt es unterschiedliche Schätzungen.

Die Absatzprobleme bei Tesla dürften auch Auswirkungen auf das einzige europäische Werk in Grünheide bei Berlin haben. Konzernangaben, ob und wie viele Stellen in Grünheide betroffen sein sollen, gibt es bislang zwar nicht. Brandenburgs Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach rechnet jedoch im Falle eines Personalabbaus mit einem Wegfall von weit weniger als 3000 Stellen.

»Der Einbruch beim Absatz von Elektroautos in Deutschland und Europa dürfte auch an einem Marktführer wie Tesla nicht spurlos vorübergehen«, sagte der SPD-Politiker. Er stehe mit dem Unternehmen im Kontakt. »Wenn es zu einem Stellenabbau bei Tesla in Grünheide kommen sollte, dürfte sich die Zahl der Stellen nach unseren Informationen nicht um 3000 bewegen, sondern signifikant niedriger ausfallen.«

Opposition dringt auf Kampf für Arbeitsplätze

Das »Handelsblatt« hatte zuvor berichtet, in Grünheide sollten rund 3000 der mehr als 12.000 Arbeitsplätze wegfallen. Auf seiner Website listet der Konzern bis dato allerdings noch viele offene Stellen in seiner jüngsten Fabrik.

Tesla-Chef Elon Musk hatte angekündigt, angesichts der Flaute am Markt für Elektroautos und schwacher Verkäufe weltweit mehr als jede zehnte Stelle im Unternehmen zu streichen . Es sei extrem wichtig, sich jeden Aspekt im Unternehmen hinsichtlich Kosten und Produktivität anzusehen, hieß es in einer internen Mail des Firmenchefs.

Angesichts des drohenden Stellenabbaus bei Tesla hat die FDP im Brandenburger Landtag die Landesregierung zum sofortigen Handeln aufgefordert. Der liberale Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Zyon Braun, forderte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) auf, alles daranzusetzen, die Arbeitsplätze zu retten.

»Ministerpräsident Woidke muss den nächsten Flieger nach Los Angeles nehmen, um mit Elon Musk über die Rettung von Arbeitsplätzen in Brandenburg zu sprechen. Alle anderen Termine und Verpflichtungen müssen jetzt hintenan stehen«, sagte er. »Die Regierungsbilanz von Ministerpräsident Woidke entscheidet sich mit diesen Gesprächen.«

Der Vorsitzende der Linksfraktion warf der Landesregierung Strategielosigkeit vor. »Es rächt sich, dass die Landesregierung ohne jede Strategie versucht, Brandenburg zukunftssicher zu machen und allein auf den Leuchtturm in Grünheide setzte. Nun muss sie eine Wende in der Wirtschaftspolitik vollziehen und sich endlich um den Mittelstand kümmern, denn der ist das Rückgrat der Brandenburger Wirtschaft«, sagte Sebastian Walter. »Das Kuscheln mit Musk hat uns in eine gefährliche Abhängigkeit geführt, die beendet werden muss.« 

apr/dpa

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