Die EZB-Chefin räumt Fehler bei der Bewertung der Inflation ein. Auch ihr US-Amtskollege Jerome Powell sagt, dass die Wirtschaft heute „ganz anders“ sei als vor Corona.
Sintra Christine Lagarde ist überzeugt, dass sich die Inflationsdynamik im Euro-Raum dauerhaft verändert hat. „Ich glaube nicht, dass wir in ein Umfeld niedriger Inflation zurückkehren werden“, sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Sintra auf einer Konferenz ihrer Notenbank.
Dort sprach sie während einer Podiumsdiskussion mit US-Notenbankchef Jerome Powell, ihrem britischen Amtskollegen Andrew Bailey und dem Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) Agustin Carstens, über die jüngsten Entwicklungen und aktuellen Herausforderungen.
Lagarde verwies darauf, dass die EZB es in den vergangenen zehn Jahren mit einer zu niedrigen Inflation und anderen Rahmenbedingungen zu tun gehabt habe. „Aber das ist absolut nicht das, was jetzt passiert.“ Auch Russlands Invasion in die Ukraine werde für die EZB das Umfeld verändern, in dem sie operiere.
Mittelfristig hofft die EZB-Chefin, dass sich die Teuerungsrate bei dem von der Zentralbank anvisierten Ziel von zwei Prozent einpendelt.