Er entwirft Häuser für Superreiche in aller Welt: Hier erzählt Stararchitekt Hadi Teherani, was an Deutschland speziell ist, worauf seine Kunden Wert legen und wie für ihn ein ideales Bad aussieht.
Hadi Teherani gehört zu den erfolgreichsten Architekten in Deutschland. Der Deutsch-Iraner kam mit sechs Jahren nach Hamburg. Zu seinen berühmtesten Entwürfen gehören die Tanzenden Türme oder die Europa Passage in Hamburg, der Fernbahnhof am Flughafen Frankfurt oder die Kranhäuser in Köln. Immer wieder entwirft er auch Wohnhäuser im In- und Ausland. Teherani empfängt in seiner Wohnung in Hamburg-Harvestehude. Zuvor spazierte er wie jeden Morgen um die Außenalster herum.
SPIEGEL: Herr Teherani, was sind heute Statussymbole beim Wohnen?
Teherani: Abgesehen von Lage und Größe: die Küche. Wenn man zu reichen Menschen nach Hause kommt, wird einem erst mal der Herd gezeigt, für den sie 40.000 Euro gezahlt haben. Die Marke kennt kein Mensch, irgendwas Edles aus Frankreich für mehr Geld, als die meisten für eine ganze Küche ausgeben können. In Asien, Dubai oder Iran wollen die Reichen sogar zwei Küchen haben, eine, wo gekocht wird, und eine Showküche.
»Heute baut kein Mensch mehr einen Pool.«
Hadi Teherani
SPIEGEL: Wir hatten noch auf den Pool im Keller getippt.
Teherani: Ach was, das ist vorbei. Heute baut kein Mensch mehr einen Pool. Vielleicht noch mal in der eigenen Villa, aber bestimmt nicht in Luxuswohnungen. Die werden alle von Immobilienentwicklern gebaut, und die wollen nur schnelles Geld machen. Die rechnen ja aus, was es kostet, wenn man im Treppenhaus einen Spiegel aufhängt. Vor allem aber ist es ein Ausweis von Status, dass man mindestens noch auf Sylt und auf Mallorca eine Immobilie hat. Am liebsten außerhalb von Deutschland, da kann man sich dann ausleben. Hier in Deutschland macht Reichtum ja kaum noch Spaß.