Immer mehr Deutsche können ungeplante, größere Ausgaben nicht stemmen. Dies geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) abgefragt wurden. Im vergangenen Jahr konnten sich 35 Prozent der Bevölkerung beispielsweise keine neue Waschmaschine oder eine Reparatur am Auto leisten. 2021 hatte der Wert noch bei 32,2 Prozent gelegen, 2022 dann bei 33,9 Prozent.
Die Daten stammen aus der EU-weiten Erhebung EU-SILC. Dabei werden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt jedes Jahr rund 40.000 Haushalte befragt. Sie sollen unter anderem angeben, ob sie größere, unerwartet anfallende Ausgaben aus eigenen Finanzmitteln stemmen können oder nicht. Mehr als ein Drittel der Haushalte waren dazu im vergangenen Jahr nicht in der Lage, wie die vom BSW abgefragten Daten zeigen.
„Die Zahlen belegen eine große soziale Unsicherheit in Deutschland bis weit in die Mittelschicht hinein“, sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zu AFP. „Die vergangenen drei Jahre waren für Millionen Bürger Jahre spürbarer Wohlstandsverluste, die die Bundesregierung zu verantworten hat.“ Es handele sich um „eine weitere traurige Bilanz der Ampel, die Land und Leute ärmer gemacht hat“, urteilte Wagenknecht.