Außenwirtschaft

Deutscher Industrie droht der China-Schock

22.08.2024
Lesedauer: 2 Minuten
Made in China: Das Land verfolgt eine aggressive Strategie, um Unternehmen in Schlüsselindustrien zu Weltmarktführern aufzubauen. Foto: mauritius images / Chromorange

In wichtigen Sektoren haben chinesische Unternehmen auf dem Weltmarkt zu ihren deutschen Konkurrenten aufgeschlossen oder sie schon überholt. Experten warnen, dass sich der Trend verstärken wird.

Berlin. Ob Autos, Maschinen oder Chemieprodukte: Chinesische Hersteller setzen die deutsche Konkurrenz auf dem Weltmarkt immer stärker unter Druck. Während der Anteil chinesischer Exporte in vielen Branchen seit Jahren kontinuierlich steigt, stagnieren die deutschen Ausfuhren oder sinken sogar. Das zeigen Berechnungen des Handelsblatt Research Institute (HRI).

Ökonomen warnen, dass sich dieser Trend verstärken könnte. Rolf Langhammer vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) sagt: „Wir machen uns Sorgen um das deutsche Exportmodell.“ Und er fügt hinzu: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieses Modell, so wie wir es aus der Vergangenheit kennen, in den kommenden Jahren zu Ende geht.“

Denn China verfolgt eine aggressive Strategie, um Unternehmen in Schlüsselindustrien zu Weltmarktführern aufzubauen. Dazu werden bestimmte Branchen gezielt und in großem Umfang gefördert.

Teilweise produzieren diese Unternehmen dann deutlich mehr, als der chinesische Markt aufnehmen kann, was zu Überkapazitäten führt. Die Produkte werden dann zu besonders günstigen Preisen auf den Weltmarkt geworfen.

Yanmei Xie, Geopolitikanalystin beim Hongkonger Analysehaus Gavekal, hält einen China-Schock mittlerweile für „unvermeidlich“. Lange Zeit hätten deutsche Unternehmen das Glück gehabt, chinesische Unternehmen gut zu ergänzen, sagt sie. Das aber ändere sich jetzt. „Deutsche Unternehmen sehen sich auf dem chinesischen Markt und auf den Drittmärkten einem viel stärkeren Wettbewerb durch chinesische Unternehmen ausgesetzt“, beschreibt sie die Entwicklung.

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