"Nein zur Selbst-Identifizierung"

J. K. Rowling protestiert gegen Gesetz zum Geschlechtswechsel

06.10.2022
Lesedauer: 2 Minuten
Mit einem Tweet hat sich die Bestseller-Autorin J.K. Rowling den Zorn der LGBTI-Community zugezogen. Die Harry-Potter-Erfinderin hatte sich über die Formulierung „Menschen, die menstruieren“ echauffiert. Quelle: WELT

In Schottland soll künftig eine Selbsterklärung ausreichen, um das Geschlecht zu ändern. Dagegen gibt es Widerstand von Frauenrechtlerinnen. Auch Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling schaltet sich in die Debatte ein. In Deutschland ist Ähnliches geplant.

Schottland führt derzeit eine Debatte, die auch in Deutschland bereits läuft: Ein Gesetzesentwurf der Regierung von Nicola Sturgeon sieht vor, dass Menschen ihr Geschlecht künftig mit einer Selbsterklärung und ohne ein medizinisches Gutachten ändern könnten. Gegen den Entwurf gibt es juristische Bedenken und Widerstand von Frauenrechtsaktivistinnen – darunter auch die Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling.

„Nein zur Selbst-Identifizierung“, schrieb die Autorin am Donnerstag auf Twitter. Zu ihrer Stellungnahme, in dem sie den gegen die Änderung protestierenden Demonstranten vor dem schottischen Parlament ihre Solidarität aussprach, veröffentlichte Rowling ein Foto von sich.

Sie trägt darauf ein T-Shirt, auf dem die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon mutmaßlich als „Zerstörerin von Frauenrechten“ bezeichnet wird. Das Wort „Frauen“ ist auf dem von Rowling geteilten Foto abgeschnitten, allerdings findet sich auf anderen Bildern von Demonstrationen das gleiche Shirt-Motiv mit diesem Text.

Rowling ist bereits in der Vergangenheit häufiger mit Äußerungen in den Debatten um Identitätspolitik und die Rechte von Transmenschen aufgefallen. So kritisierte sie etwa die Verwendung des Ausdrucks „Menschen, die menstruieren“ für biologische Frauen.

Transmenschen fassten diese und andere Aussagen als feindlich und diskriminierend auf, mehrere Darsteller der Harry-Potter-Filme wandten sich von Rowling ab. Als Transmenschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das bei ihrer Geburt festgestellt wurde, nicht zugehörig fühlen.

Sturgeons Gesetzesentwurf sieht vor, dass Bewerber drei Monate unter ihrem neuen Geschlecht leben müssen, bevor sie einen Wechsel ihres Geschlechts beantragen können. Das Alter für einen Geschlechtswechsel ohne medizinisches Gutachten wird von 18 auf 16 Jahre herabgesetzt. Die Regierung in London kündigte eine juristische Überprüfung des Gesetzes an.

In Deutschland plant die Ampel-Koalition mit dem Selbstbestimmungsgesetz eine ähnliche Reform des Personenstandsrechts. Im Juni vorgestellte Eckpunkte sehen vor, dass Gutachten zur sexuellen Identität oder ein ärztliches Attest künftig nicht mehr Voraussetzung für eine Änderung des Geschlechtseintrags sein sollen.

sebe mit dpa

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