Der gefallene Popstar Gil Ofarim (41) war wegen einer dreisten Antisemitismus-Lüge vom Landgericht Leipzig im November 2023 zu einer Geldauflage in Höhe von 10 000 Euro verdonnert worden. Doch diese hatte der Sänger bis zu einer angesetzten Frist, die am 28. Mai 2024 endete, nicht bezahlt.
Nachdem der Sänger bei Gericht erfolgreich um Verlängerung der Zahlungsfrist gebettelt hatte, habe Gil Ofarim die Geldauflage jetzt angeblich bezahlt. Das berichtet „RTL exklusiv“.


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Mit der Zahlung wäre das Verfahren gegen Gil Ofarim abgeschlossen. Die 10 000 Euro gehen an die israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig und an den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz.
Merkwürdig: Bei der Jüdischen Gemeinde weiß man nichts von einer Zahlung. Das Geld sei noch nicht eingegangen, hieß es am Freitag von der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig auf Anfrage von MDR Sachsen.


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Dem Landgericht Leipzig liegen bisher ebenfalls keine Informationen über Zahlungseingänge vor. Nach Aussagen von Sprecher Johann Jagenlauf gebe es aktuell weder Unterlagen der Verteidigung noch der Auflagenempfänger, die eine erfolgte Zahlung belegen.
Nach BILD-Information hat Gil Ofarim tatsächlich noch keine Überweisung des Geldes getätigt.
► Wie kam es überhaupt zu der Geldauflage?
Im Oktober 2021 hatte Gil Ofarim ein Video vor einem Leipziger Hotel gepostet, in dem er behauptete, von einem Hotel-Mitarbeiter beim Einchecken wegen seiner Davidstern-Kette antisemitisch beleidigt worden zu sein. Angeblich seien die Worte gefallen: „Pack deinen Stern ein!“
Der Mitarbeiter des Hotels bestritt den Vorwurf vehement und ging juristisch dagegen vor. Es kam zu staatsanwaltlichen Ermittlungen, die immer mehr Zweifel an Ofarims Geschichte aufkommen ließen. Doch der Sänger wich nicht von seiner Version der Vorkommnisse ab und blieb bei seiner Erzählung.
Erst vor Gericht gestand Ofarim dann, dass er gelogen hat. Nach seinem Geständnis entschuldigte er sich kleinlaut und zog sich vorerst aus der Öffentlichkeit zurück.
Ob es mit seiner Musik-Karriere je weitergeht, steht in den Sternen.
Anmerkung der Redaktion: BILD hatte in einer vorherigen Version, wie andere Medien auch, berichtet, dass Gil Ofarim die Geldauflage bereits gezahlt habe. Dabei bezog sich BILD auf Informationen von „RTL exklusiv“.
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